Verkehrsplanung in Solingen Scheuren-Planung geht in heiße Phase

Solingen · Die ersten Entwürfe für den Anschluss des Gewerbegebietes an die Viehbachtalstraße stehen. Die Politik wird im neuen Jahr informiert werden. Parallel laufen auch schon die Planungen für einen Kreisel Bonner Straße an.

Knapp ein halbes Jahr benötigten die Ingenieure für ihre Arbeit. Doch mittlerweile ist ein Ende in Sicht. Nachdem die Stadt im Sommer ein Planungsbüro damit beauftragt hat, Entwürfe für den neuen Anschluss des Gewerbegebiets Scheuren an die Viehbachtalstraße zu erstellen, liegen nun die ersten Ergebnisse vor, so dass das Projekt voraussichtlich Anfang nächsten Jahres in seine heiße Phase eintreten wird.

„Aktuell werden mögliche Baukosten ermittelt“, hieß es am Freitag aus dem Solinger Rathaus, wo die mit der Angelegenheit betrauten Beamten zudem betonten, die fertige Entwurfsplanung solle – wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen komme – im Frühjahr 2019 in den politischen Gremien vorgestellt werden.

Dabei werden „alle Arbeitsschritte eng mit Straßen.NRW abgestimmt“, teilte eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage mit. Denn immerhin handelt es sich bei der Solinger Stadtautobahn um eine Landesstraße, die formal unter der Bezeichnung L 141n firmiert. Was bedeutet, dass der Landesbetrieb in sämtliche Angelegenheiten der „Vieh“ einbezogen werden muss.

Gleichwohl ändert dieser Umstand nichts daran, dass ein weiterer Viehbachtalstraßen-Anschluss vor allem im Solinger Interesse liegt. So existieren bereits seit längerer Zeit Überlegungen, zu den beiden bestehenden Auf- und Abfahrten Mangenberg sowie Schwarze Pfähle eine dritte Zuwegung zur Stadtautobahn zu realisieren. Denn seit der Ansiedlung der ersten Unternehmen im Jahr 1968 ist das Gewerbegebiet Scheuren zu einem der wichtigsten Industriestandorte in der Klingenstadt herangewachsen – und mit ihm der Verkehr.

Dieser fließt bis zum heutigen Tage ausschließlich über die Untengönrather Straße, wobei auch die anderen Straßen in der Umgebung stark betroffen sind. Jedenfalls zeigte erst im vergangenen Jahr ein Gutachten, dass allein die Merscheider Straße sowie die Beethovenstraße um täglich 3200 Fahrzeuge entlastet werden könnten, wenn nur ein separater Scheuren-Anschluss im Bereich der Norbertstraße gebaut würde.

Geplant ist, aus finanziellen Gründen lediglich eine Verbindung des Gewerbegebietes in Fahrrichtung Ohligs umzusetzen. Die Kosten sollen nicht mehr als 300.000 Euro betragen. Trotzdem sind die Verkehrsplaner überzeugt, auf diese Weise täglich bis zu 4200 Fahrzeuge über den neuen Anschluss leiten zu können und so für Entspannung zu sorgen.

Denn klar ist, dass der Verkehr im Bereich Scheuren und auf der Stadtautobahn in Zukunft weiter zunehmen wird. Auch deshalb besteht der Wille in der Solinger Politik, parallel zum Anschluss Scheuren das Problem des Übergangs von der Viehbachtalstraße zur Bonner Straße in Ohligs demnächst ebenfalls endlich in den Blick zu nehmen.

Um keine Zeit zu verlieren, wurden nun erste Pflöcke in diese Richtung eingeschlagen. So nahm der neue Kreisverkehr Bonner Straße bei der Ratssitzung am Donnerstagabend eine wichtige Hürde. Im Haushalt des nächsten Jahres wird für dieses Vorhaben eine Summe von rund 400.000 Euro bereitgestellt und im Gegenzug ein Kreisverkehr an der Gabelsberger Straße bis auf Weiteres auf Eis gelegt.

„Eine gute Entscheidung“, lobte BfS-Fraktionschef Heinz Bender am Freitag.  Die Bürgergemeinschaft hatte sich stets für den Kreisel stark und ihre Zustimmung zum Anschluss Scheuren von dessen Realisierung abhängig gemacht.

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