Solingen Pläne in Ohligs

Solingen · Das Vorhaben, auf dem ehemaligen Betriebsgelände von Olbo ein Einkaufszentrum zu bauen, steht wohl nach wie vor – auch wenn es heißt, dass es einen neuen Investor gebe.

Das Vorhaben, auf dem ehemaligen Betriebsgelände von Olbo ein Einkaufszentrum zu bauen, steht wohl nach wie vor — auch wenn es heißt, dass es einen neuen Investor gebe.

Die Unternehmensgruppe Graf von Thun und Hohenstein Veit wollte sich gestern auf Anfrage unserer Zeitung nicht dazu äußern, ob sie das ehemalige Olbo-Gelände in Ohligs verkauft hat und — wenn ja — an wen. Auch Solingen Planungsdezernent Hartmut Hoferichter weiß nichts von einer Veräußerung. "Es hat keine Signale in Richtung Eigentümerwechsel gegeben", sagte der Beigeordnete gestern.

Ihm sei lediglich bekannt, dass die gräfliche Unternehmensgruppe seit einiger Zeit mit einem Projektentwicklungsbüro zusammenarbeite, das mehrere Niederlassungen in Deutschland habe und "eine Menge Arbeit vor Ort macht". Am Rande der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Ohligs/Aufderhöhe/Merscheid hatte es geheißen, dass das Olbo-Gelände an einen deutschen Investor weiterverkauft worden sei.

Filip Skrabic gehört das Gebäude in der Nähe des Ohligser Marktes, in dem "Kik" ein Ladenlokal besitzt. Der Mietvertrag mit dem Textildiscounter laufe noch bis zum Jahr 2014, erzählt der 45-Jährige, der das Gebäude 2006 nach eigenen Angaben im Rahmen einer Zwangsversteigerung erworben hat — zum Mindestgebot. "Ich war der einzige Bieter."

Seitdem habe er schon etliche Gespräche über die mögliche Neunutzung des Hauses geführt — unter anderem mit der Unternehmensgruppe Graf von Thun und Hohenstein Veit, die für ihr geplantes "Admira"-Einkaufszentrum auf dem Olbo-Gelände über Skrabic' Haus einen Zugang zum Ohligser Markt schaffen wollte. "Ich habe nichts gegen einen Abriss des Hauses, aber ich will das Grundstück nicht einfach verkaufen, sondern lieber gegen ein anderes tauschen", erklärt der gebürtige Kroate.

Dass sein 1000 Quadratmeter großes Grundstück für Investoren interessant ist, ist ihm durchaus bewusst. "Es ist zwar ungünstig geschnitten, hat aber 40 Meter Marktfront", sagt der 45-Jährige, der seit 20 Jahren in Ohligs lebt. Ein neues Einkaufszentrum begrüße er. "Ohligs braucht eine durchdachte Ergänzung." Seiner Meinung nach fehlt insbesondere ein Sportgeschäft. Auch Wohnungen auf dem Olbo-Gelände hält der Vater von zwei Kindern für sinnvoll. "Denn jeder Mieter ist gleichzeitig potenzieller Kunde des Einkaufszentrums."

Filip Skrabic, der in Solingen und Kroatien noch weitere Immobilien besitzt, rechnet damit, dass "in vier bis fünf Wochen" mehr über den neuen Investor bekannt wird, mit dem er bereits Gespräche geführt habe. "Bis so ein Einkaufszentrum gebaut werden kann, dauert es ohnehin drei Jahre, weil ja erst noch der Bebauungsplan geändert werden müsste."

(RP)
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