Solingen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit führt durch Solingen

Solingen · In Flensburg an der deutsch-dänischen Grenze sind die ersten Pilger inzwischen gestartet. Der über zwei Monate dauernde Pilgerweg nach Paris führt auf seinen 1470 Kilometern auch durch Solingen. Wer an mehr als einem Tag oder mit einer Gruppe mitpilgern möchte, sollte sich jetzt anmelden, teilt Pressepfarrer Thomas Förster mit.

Der von einem breiten Bündnis aus Landeskirchen, Diözesen, Entwicklungsdiensten, Missionswerken, Orden und Verbänden der evangelischen und der katholischen Kirche initiierte Weg unter dem Motto "Geht doch! Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit" will sich für ein Gelingen des UN-Klimagipfels im Dezember in Paris einsetzen.

Am 26. Oktober werden die Klimapilger aus Wuppertal kommend gegen 17 Uhr in der Dorper Kirche erwartet und mit einer Andacht begrüßt. Um 19.30 Uhr findet in der Stadtkirche ein "Agenda-Nachtcafé" statt. Am folgenden Dienstagmorgen, 27. Oktober, startet der Pilgerweg dann um 8.30 Uhr an der Talstation der Seilbahn in Unterburg auf seine neue Tagesetappe nach Leverkusen-Opladen. Wer mitpilgern möchte, sollte sich fit genug fühlen, Tagesetappen von bis zu 25 Kilometern am Tag zurückzulegen. Einzelne Pilger, die nur eine Tagesetappe gehen möchten, können sich am Morgen einfach der ökumenischen Pilgergruppe anschließen. Gruppen, Familien oder Schulklassen, die teilnehmen möchten, werden gebeten sich per Internet anzumelden: www.klimapilgern.de. Hier kann man sich auch melden, wenn man mehrere Tage mitgehen möchte und Quartiere für die Übernachtung benötigt. Der Pilgerweg führt von Flensburg über Hamburg, Osnabrück, Dortmund, Bonn und das französische Metz nach Paris. In unserer Region führt der Weg von Wuppertal über Solingen, Köln, Bonn und Bad Godesberg nach Remagen.

Dr. Ilka Werner, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises, will auf der Tagesetappe am Dienstag, 27. Oktober, mitpilgern. Die 23 Kilometer führen über das NaturGut Ophoven bis nach Leverkusen-Opladen. "Ich lade alle Menschen herzlich ein mitzupilgern. Klimagerechtigkeit ist nicht nur eine politische Aufgabe, sondern auch eine biblisch begründete Herausforderung an uns alle", betont Ilka Werner. "Unser westlicher Lebensstil und der dadurch verursachte Klimawandel beeinträchtigen bereits heute die Lebenschancen von Menschen in vielen von Armut betroffenen Regionen in der Welt."

Auch die christlichen Kirchen erwarteten darum von der internationalen Staatengemeinschaft auf dem 21. UN-Klimagipfel im Dezember in Paris ein wirksames neues Klimaabkommen. "Unsere Partnergemeinden auf der südlichen Erdhalbkugel fragen uns schon lange, ob wir in unseren Ländern eigentlich genug gegen den Klimawandel tun", erläutert die Superintendentin. Diese Fragen seien auch Teil des so genannten "Konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung", zu dem die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen bereits 1983 aufgerufen hat und auf den sich seither weltweit viele Kirchen, darunter auch die Evangelische Kirche im Rheinland, verpflichtet haben. Im Solinger Kirchenkreis arbeitet insbesondere der "Fachausschuss für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung", der auch regelmäßig das "Agenda-Nachtcafé" veranstaltet, an dieser Thematik.

(tws)
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