Solingen Pflegeschüler übernehmen die Station

Solingen · Auszubildende der St. Lukas Klinik leiten beim Führungsprojekt für sechs Tage die Neurologie-Station.

Besonders spannende Ausbildungstage erlebten Anke Brauner und Eva Waithaka jetzt in der Ohligser St. Lukas Klinik. "Mit der Frühschicht ging es gleich los", berichten die Pflegeschülerinnen im dritten Ausbildungsjahr. Sie haben seit Samstag viel gelernt. "Wir mussten uns erst einmal reinfinden. Doch dann wurden wir jeden Tag besser und sicherer."

Im Rahmen des jährlichen Führungsprojektes "Pflegeschüler leiten eine Station" übernehmen die beiden jungen Frauen noch bis zum heutigen Donnerstag für insgesamt sechs Tage die Station 4 AB der Neurologie der St. Lukas Klinik. 14 Mitschüler der Oberkurse des Katholischen Bildungszentrums Haan, an dem der schulische Teil der Pflegeausbildung erfolgt, sind ebenfalls in das Führungsprojekt eingebunden. Das ist seit Jahren fester Bestandteil der Ausbildung und bringt die Pflegedienstschüler weit voran.

"Es ist großartig, ihre Entwicklung in dieser Woche zu sehen", sagt Sandra Meinen, Leiterin der Station 4 AB. Die Stationsleiter sowie die Lehrer der Pflegedienstschüler sind die ganze Zeit dabei, jedoch im Hinterrund.

"Wir kontrollieren alles, sind aber nicht ständig präsent." Wie Sandra Meinen erklärt, erhalten die Auszubildenden sogleich eine Rückmeldung über ihre Arbeit. Dazu gehört freilich ebenso Lob. "Auch von den Patienten hören wir Positives", berichtet Meinen.

Dienstpläne und Pflegetätigkeiten vorbereiten, die Visite begleiten, die Aufnahme von Patienten organisieren, ihre Entlassung regeln: Anke Brauner und Eva Waithaka sowie ihre Mit-Pflegeschülerinnen übernehmen während des Führungsprojektes plötzlich Dinge, die sonst zu den Aufgaben von examinierten Pflegekräften gehören.

"Unsere Schüler müssen nach dem Examen Verantwortung übernehmen. Dies vorher einüben zu können, ist eine wichtige Erfahrung", betont Jens Robra, Pflegedirektor der St. Lukas Klinik und bezeichnet das Projekt als einen wichtigen Baustein der Ausbildung in dem Ohligser Krankenhaus. Ziel ist, den Schülern einen realistischen Eindruck von den umfangreichen und verantwortungsvollen Aufgaben auf einer Station zu vermitteln.

Die 21-jährige Anke Brauner möchte die Erfahrungen, die sie seit Samstag gemacht hat, jedenfalls nicht missen. Denn des Projekt macht das Berufsbild, wie es sich nach dem Examen darstellt, noch einmal sehr viel realer. "Es ist für uns eine Bestätigung, dass wir die richtige Ausbildung gewählt haben."

Die Verantwortung, die ihr beispielsweise bei der Schichtleitung übertragen wurde, spürte sie unmittelbar und konnte davon profitieren. Das, sagt die 21-Jährige, erlebt man in der Form an den normalen Tagen der Ausbildung sonst nicht.

(tws)
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