Solingen Pfiffiges auf der Messe

Solingen · Oberbürgermeister Norbert Feith eröffnete gestern die siebte Auflage der Solingen-Messe. Erstmals findet sie in der Eissporthalle statt, 86 Unternehmen beteiligen sich. 98 Prozent der Ausstellungsfläche konnten vermietet werden.

Ausgefallenes fällt auf. Dr. Karl-Peter Born, Geschäftsführer des Schneidwarenunternehmens Güde, weiß das. Zwar hat er keine Messerklingen neu erfunden, wohl aber bei der Griffgestaltung neuerlich einen Akzent gesetzt: "Briccole di Venezia" nennt er die Messerserie, bei denen das Holz venezianischer Gondel-Pfähle (Briccole) die Griffe von Güde-Messern schmücken. "Diese Pfähle werden zirka alle 100 Jahre ausgetauscht. Einige davon fanden ihren Weg nach Solingen", erzählte Born gestern zum Auftakt der Solingen-Messe in der Eissporthalle, wo er die Sonder-Edition erstmals vorstellte. Zusammen mit den Firmen Kretzer, Niegeloh, Herder und Carl Mertens ist Güde bei der siebten Auflage der Solingen-Messe an einem Gemeinschaftsstand vertreten.

Koch-, Schinken-, Spick- und Brotmesser bietet Born in limitierter Auflage mit dem Holz der Gondel-Pfähle an. "Man hat viel Verschnitt beim Bearbeiten der Pfähle, zurzeit reicht das Holz, um etwa 50 Messer davon zu gestalten", meint der Geschäftsführer. Gleichwohl werde "das unvergleichliche Flair der Lagunenmetropole" in die heimische Küche gebracht.

Es darf verkauft werden

Wer will, der kann die Messer oder andere Waren, die von den insgesamt 86 Ausstellern angeboten werden, auch kaufen. Denn erstmals ist bei der erneut von der Agentur Kogag organisierten Solingen-Messe der Verkauf von Produkten erlaubt. "Das ist richtig, das ist ein zusätzlicher Magnet für die Besucher", findet Oberbürgermeister Norbert Feith, der gestern die Messe eröffnete.

98 Prozent der Messefläche in der Eissporthalle konnten verkauft werden. Firmen wie die Egon Evertz KG oder BET Bremshey hätten sich zwar auch gerne präsentiert, mussten aber wegen der gleichzeitig stattfindenden Messe Metec in Düsseldorf einen Rückzieher machen. "Zwei Messen gleichzeitig sind vom Personal her nur schwer zu schultern", weiß der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, Frank Balkenhol.

Dennoch bleiben diese beiden Unternehmen, die laut Balkenhol für die Solingen-Messe in zwei Jahren bereits ihre Teilnahme zugesagt haben, und weitere Metec-Aussteller aus Solingen nicht unbeachtet: Oberbürgermeister Norbert Feith wird sie am heutigen Samstag an ihren Düsseldorfer Messeständen besuchen.

Der Verwaltungschef sieht die Solingen-Messe zur rechten Zeit gekommen: "Die Konjunktur boomt, die Geschäftslage vieler Unternehmen ist gut — es geht voran", erklärte Norbert Feith. Auch auf dem ehemaligen Karstadt-Gelände in der City: "Viele haben gesagt, das wird nichts mehr. Wir haben immer daran geglaubt", betonte der Oberbürgermeister mit Blick auf das geplante Einkaufszentrum, das MAB Development und Sonae Sierra für 120 Millionen Euro schultern wollen. "Jetzt werden Gespräche über den Beginn der Umsetzung geführt, in den nächsten Wochen geht es los", versicherte Feith.

Und leitet auch daraus ab: "Unsere Stadt hat Zukunft."

(RP)
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