Solingen Papiertheater will kämpfen

Solingen · Das Papiertheater auf Schloss Burg ist in Gefahr. In den Plänen für den "Erlebnisraum" Schloss Burg bleibt es unberücksichtigt. Doch der Verein gibt nicht auf.

Schloss Burg soll "Erlebnisraum" werden. Sollte der von der Stadt überarbeitete Projektantrag, dessen Konzept die Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) gestaltete, angenommen werden, flössen Fördergelder in Höhe von 800 000 Euro. Jetzt wird mit einer Entscheidung gerechnet.

"Es ist ja schön, dass die Stadt dann ihre Pläne für Schloss Burg umsetzen könnte, doch unser Papiertheater hat in diesen Plänen wohl leider keinen Platz", sorgt sich Peter Schauerte-Lüke, erster Vorsitzender des Vereins "Burgtheater, ein Papiertheater e.V.". Er macht sich Sorgen um die Planungssicherheit und die generelle Existenz des Theaters am Schlossplatz 16.

Mit der Konzeption zum Erlebnisraum Schloss Burg verbunden ist eine "effektivere" Nutzung der Räumlichkeiten des seit über zehn Jahren existierenden Papiertheaters. Die BEA sieht in ihrem Konzept vor, das vorgelagerte Gebäude zukünftig als Empfangsbereich mit Ticketverkauf, Burgmodell und Museumsshop zu nutzen. Genaueres sei noch nicht entschieden und man verspreche, das Papiertheater nicht außen vor zu lassen.

"Genau diese Ungewissheit ist für uns unzumutbar und wir können uns nicht länger vertrösten lassen", ärgert sich Peter Schauerte-Lüke. "Wir haben kaum Möglichkeiten zu planen und hängen in der Schwebe." Aufgrund dieser Unsicherheiten habe er sogar schon das Papiertheater-Festival im Sommer absagen müssen. "Alternativen im Bereich der Burg gibt es nicht", weiß der Vereinsvorsitzende nach intensiver Recherche. "Bis heute sind uns auch keine von der Stadt oder der Bergischen Entwicklungsagentur angeboten worden", bedauert er.

Die Nähe zur Burg sei jedoch unabdingbar, um als Theater in Burg überhaupt existieren zu können. "Wir möchten das Theater als aktive Kultureinrichtung und Zentrum für Papiertheater unbedingt erhalten."

Wenigstens kleine Fortschritte seien nun zu verzeichnen. In der vergangenen Woche traf sich der Verein mit Vertretern des Solinger Kulturbüros und des Schlossbauvereins, um darüber zu sprechen, wie das Papiertheater in dem bereits eingereichten Projektantrag doch noch berücksichtigt werden kann. "Unsere wirtschaftliche Situation ist schlecht, auch dadurch bedingt, dass wir Vermietungen nicht planen konnten." Nun sei dem Verein das Fortbestehen des Papiertheaters zumindest bis zum Jahresende zugesichert worden. "Endlich konnten wir die Spielpläne für die nächsten Monate ins Netz stellen, um die Besucher auf uns aufmerksam zu machen." Außerdem hat Peter Schauerte-Lüke eine Medienberaterin engagiert, um mit ihr zusammen an einem Konzept für das Papiertheater in Burg zu arbeiten.

300 Unterschriften

Der Vereinsvorsitzende freut sich trotz aller Widrigkeiten sehr über den Rückhalt, den das Papiertheater erfährt: "Uns erreichen E-Mails aus ganz Deutschland, viele Menschen haben sich beim Oberbürgermeister über unsere Situation empört und über 300 Unterschriften kamen zusammen. Das macht uns Mut, für das Papiertheater zu kämpfen."

(pbm)
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