American Football Paladins-Spektakel in der Festung Wald

Solingen · Der Solinger Zweitligist klettert durch das 56:30 gegen Erstliga-Absteiger Berlin Adler in der Tabelle auf Platz drei.

 Starke Vorstellung: Patrick Poetsch ist weiterhin in bestechender Form und erzielte vier Touchdowns.

Starke Vorstellung: Patrick Poetsch ist weiterhin in bestechender Form und erzielte vier Touchdowns.

Foto: Ulli Preuss

Egal ob Fans, Freunde, Spieler oder das Trainer-Team – alle, die es mit den Solingen Paladins hielten, hatten am frühen Samstagabend ein Lächeln im Gesicht. Und anders als bei den deutschen Fußballern, die mit ihrem Spiel gegen Schweden für einen von 18 auf 15 Uhr vorgezogenen Kick-Off gesorgt hatten, war es kein erleichtertes oder gar gequältes Lächeln, sondern ein durch und durch zufriedenes. Denn mit einem relativ ungefährdeten 56:30-Sieg gegen die Berlin Adler verabschiedeten sich die Solinger Footballer nicht nur erfolgreich von ihren Fans in die Sommerpause, sondern kletterten in der Zweiten Bundesliga Nord auch auf Rang drei.

Viel besser hätte es also nicht laufen können. „Es ist unmöglich, hier gegen uns zu gewinnen“, jubelte auch Headcoach Cevin Conrad und unterschlug großzügig die Heimniederlage zum Saisonauftakt gegen Lübeck. Es sei ihm verziehen, hatte er sein Team doch abermals perfekt eingestellt. Auch ohne den gesperrten Runningback und Punktegaranten Daniel Rennich wussten die Klingenstädter zu überzeugen und zeigten eine konzentrierte wie effektive Vorstellung. Bestes Beispiel dafür waren die ersten drei Drives der Paladins, die allesamt zu Touchdowns führten.

Den Anfang machte Patrick Poetsch, der aus kurzer Distanz zum Touchdown lief und im Anschluss auch die Two-Point-Conversion vollendete. Auf 14:0 erhöhte Jonelle Tolbert, der einen 45-Yard-Pass vom inzwischen überaus abgeklärt spielenden Quarterback Danny Farley fing, ehe sich RJ Long im zweiten Viertel quer durch die Defense der Berlin Adler tankte und zum zwischenzeitlichen 20:6 in die Endzone lief. Ganze Arbeit leisteten dabei auch Offensive Liner wie Theo Papadopoulos, die Long bei seinen zahlreichen Diagonalläufen kompromisslos den Weg frei blockten. „Von allen Runningbacks war es eine super Leistung, aber wir spielen als Team.“ Nur so seien die „genialen Touchdowns“ möglich gewesen, resümierte Coach Conrad.

Selbst als sich in der Defensive zeitweise leichte Sorglosigkeiten einschlichen und die Gäste somit zu Touchdowns kamen, bewiesen die Paladins Moral und fanden umgehend eine Antwort: Nach einem Berliner Touchdown zwölf Sekunden vor Schluss des zweiten Viertels legten beispielsweise Peter Pinter und Xavier Ajuwon noch im selben Quarter acht Punkte nach. Besonders auffällig war dabei über den gesamten Spielverlauf zu beobachten, dass die Paladins in Abwesenheit ihres vorgesehenen Kickers Daniel Rennich auf jegliche Extrapunkt-Kicks verzichteten und nach jedem Touchdown – ebenso wie die Hauptstädter – eine Two-Point-Conversion ausspielten. Während die Hausherren damit allerdings in vier von acht Fällen erfolgreich waren, bleiben die Berliner Gäste mit jedem ihrer fünf Versuche in der Paladins-Defensive hängen.

Zu Recht merkte Cevin Conrad an: „Wir haben das gesamte Spiel dominiert. Berlin hatte im Grunde zu keiner Zeit eine Chance.“ Als RJ Long und Patrick Poetsch (2) im letzten Viertel den Deckel auf das Spiel machten, war die Partie entschieden. Nach drei Siegen in Serie spendierte Trainer Conrad spontan eine trainingsfreie Woche, ehe die Vorbereitungen für das Auswärtsspiel am 8. Juli in Paderborn beginnen. In der Jahnkampfbahn treten die Paladins erst wieder am 11. August gegen Düsseldorf an.

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