Solingen OWB kann umstrittenen Heizvertrag kündigen

Solingen · Das Insolvenzverfahren ab September könnte neben der Sanierung der Ohligser Wohnungsbau Genossenschaft (OWB) noch andere Vorteile für Mieter haben.

Nachdem unsere Zeitung meldete, dass die OWB noch immer auf einem Teil von Forderungen sitzt, die beim Verkauf fast aller Heizungsanlagen an den Versorger MVV anfielen, brachte OWB-Aufsichtsratchef Michael Kleimt gestern eine neue Lösung ins Spiel. "Es ist möglich, den Vertrag über ein Sonderrecht zu kündigen", sagte Kleimt. Tatsächlich hatten sich Mieter geweigert, die durch den Verkauf für zehn Jahre anfallenden Mehrkosten zu zahlen. Der Mieterbund geht davon aus, dass rund 100 000 Euro offen stehen, ohne dass die OWB je die Mieter verklagt hatte.

Allerdings, so fuhr Michael Kleimt fort, liege die letzte Entscheidung über die Kündigung noch beim Insolvenzverwalter. Ein Umstand, der aber nicht dauerhaft sein soll. "Ziel ist eine Insolvenz in Eigenverantwortung", betonte Kleimt, der guter Dinge ist, nach einer erneuten Kündigung des Arbeitsvertrages von Wolfgang Schürmann zu einer Einigung mit dem Ex-Geschäftsführer über strittige Gehälter zu gelangen. Am Ende müsste das jedoch noch von einer Gläubigerversammlung durchgewinkt werden, derweil gestern bekannt wurde, dass die OWB auch weiter ein Darlehen bei der Sparkasse bedient, für das die Stadt Solingen mit mehr als drei Millionen Euro gebürgt hat. Sollte die Kommune aber doch einmal zur Kasse gebeten werden, habe man "ein grundbuchlich abgesichertes Zugriffsrecht auf eine Reihe von OWB-Immobilien", erklärte eine Stadtsprecherin gestern.

(RP)
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