Solingen Orchester kehrt zu seinen Ursprüngen zurück

Solingen · Zeiten, da die Bergischen Symphoniker um ihren Fortbestand bangen mussten, sind vorbei. Das wirkt sich aus bei allen Musikern.

 Generalmusikdirektor Peter Kuhn ist froh, dass er und seine Symphoniker zu ihren Ursprüngen als kulturelle Institution zurückkehren konnten.

Generalmusikdirektor Peter Kuhn ist froh, dass er und seine Symphoniker zu ihren Ursprüngen als kulturelle Institution zurückkehren konnten.

Foto: Nico Hertgen

Es gab Zeiten, da fühlte sich Generalmusikdirektor Peter Kuhn wie der Chef einer lustigen Spieltruppe. So habe man sich teilweise vermarkten müssen, um Politik und Publikum zu überzeugen, wie wichtig das Bergische Orchester für das kulturelle Leben ist. Nachdem von Auflösung erst einmal keine Rede mehr ist, können die Musikerinnen und Musiker durchatmen. "Wir wollen jetzt zurück zu unseren Ursprüngen als kulturelle Institution in der Stadt ohne dabei die Bürgernähe zu verlieren", sagte Generalmusikdirektor Peter Kuhn gestern bei der Vorstellung des Programmheftes 2014/2015 in der Geschäftsstelle des Orchesters an der Konrad-Adenauer-Straße in Solingen. Nachdem das Programm bereits in Solingen und Remscheid inhaltlich präsentiert worden war, ging es gestern darum, wie sich die Symphoniker künftig ihrem Publikum präsentieren wollen.

Das Programmheft ist zunächst einmal optisch besser lesbar gestaltet worden, es setzt aber auch inhaltlich neue Schwerpunkte und korrespondiert mit den Inhalten des Internetauftritts der Symphoniker, bei dem auch Persönliches über die Musikerinnen und Musiker zu erfahren ist. In den künftig in den Programmheften regelmäßig veröffentlichten Symphoniker-Talks macht Peter Kuhn den Anfang und verspricht dem Publikum in dem Interview "einen spannenden Konzertreigen mit wunderbaren musikalischen Genüssen".

Besucher können sich in der neuen Spielzeit noch besser auf die Konzertabende vorbereiten. Neben den stets gut besuchten Einführungsvorträgen von Ulrich Mutz ist das jeweilige Programmheft für die Konzerte eine Woche vorher auf der Website der Symphoniker abrufbar.

Viel Wert wird auch in der neuen Spielzeit auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gelegt, den Konzertbesuchern von Morgen. Kinder- und Schulkonzerte bleiben fester Bestandteil des Spielplanes, wie auch die Förderung von Nachwuchsmusikern über die Orchesterakademie fortgeführt wird.

Rund 100 Jugendliche kommen pro Vorstellung in die Konzerte über die Freikartenaktion, die Orchestermitglied Almuth Wiesemann organisiert. Auch Solingens Musikschulleiter Ulrich Eik-Kerssenbrock macht Nachwuchswerbung, indem er so manche Übungsstunde ausfallen lässt, um die Jugendlichen ins Symphoniker-Konzert zu schicken.

Was die Akzeptanz der Symphoniker in den bergischen Städten angeht, so hat Orchesterchef Peter Kuhn durchaus Unterschiede festgestellt: "Das Remscheider Publikum ist treu und begeisterungsfähig, doch es könnte zahlreicher in die Konzerte kommen." Vielleicht liege das auch daran, dass die Remscheider Politiker nicht in dem Maße hinter dem Orchester gestanden haben, wie ihre Kolleginnen und Kollegen in Solingen.

In beiden Städten werden die Symphoniker nach Kräften unterstützt von zwei überaus aktiven Freundeskreisen, die finanzielle wie ideelle Hilfe leisten und für das bergische Orchester auch in den Zeiten, als die Auflösung in der Diskussion stand, eine überaus wichtige Stütze waren.

Für Interessierte: Die neue Spielplanbroschüre für die Saison 2014/2015 ist kostenlos erhältlich. Sie liegt in vielen öffentlichen Gebäuden sowohl in Remscheid als auch in Solingen aus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort