Solingen Ohligs pocht auf Standortvermarktung

Solingen · "Das O-Quartier kann eine Chance für Ohligs sein. Das langfristige Entwicklungspotenzial kann jedoch nur gehoben werden, wenn sich der Blick nicht auf das Center alleine konzentriert, sondern die gesamte Ohligser Innenstadt in die Planungen mit einbezogen wird." Dies erklärt das "Aktionsbündnis für ein zukunftsfähiges Ohligs" zum Stand der Bauleitplanung für das Einkaufscenter auf dem ehemaligen Olbo-Gelände.

 Die Planungen für das O-Quartier und damit erhoffte Verbesserungen für den Stadtteil sorgen in Ohligs weiter für Zündstoff.

Die Planungen für das O-Quartier und damit erhoffte Verbesserungen für den Stadtteil sorgen in Ohligs weiter für Zündstoff.

Foto: Archiv

Nach Ansicht der Bürgerinitiative, des Haus- und Grundeigentümervereins Solingen-Ohligs und der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft könne dies aber nur dann gelingen, "wenn eine nachhaltige Professionalisierung der Standortvermarktung sichergestellt" wird.

Stadtdirektor Hartmut Hoferichter teilt die Auffassung der Kritiker, dass das O-Quartier am Anfang der Entwicklung in Ohligs stehen muss und nicht das Ende markiert. Das Aktionsbündnis sieht zwar Verbesserungen im Planungsstand im Vergleich zu den ersten Vorlagen von Stadt und Investor. Dabei wird die Öffnung des Centers zur Ohligser Innenstadt ebenso hervorgehoben wie zusätzliche Parkplätze an der Aachener Straße. "Ohne das Werkstattverfahren hätten diese Korrekturen aber nicht durchgesetzt werden können", findet das Aktionsbündnis.

Bündnis fordert Leitbild

Nicht akzeptabel sei ihrer Ansicht nach aber die Aufweichung der Zusagen in den Werkstattgesprächen, dass für mindestens sechs Einzelhandelsbetriebe eine Großflächigkeit von mehr als 800 Quadratmetern Verkaufsfläche festgeschrieben wird. Nur so könne eine Ergänzung des vorhandenen Sortiments sichergestellt und eine Verschärfung des Wettbewerbs für den bestehenden Ohligser Einzelhandel verhindert werden.

Kritisiert wird zudem, dass die Attraktivierung des oberen Bereiches der Düsseldorfer Straße bisher auf halber Strecke stehengeblieben ist. Außerdem fehle eine zukunftsorientierte Gesamtlösung für den Einzelhandelsstandort Ohligs. Gefordert wird vom Aktionsbündnis ein Gremium, das ein Leitbild für Ohligs erarbeitet. Das Leitbild müsse die Grundlage für die weitere Entwicklung des Stadtteils sein.

Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, "die Rahmenplanung endlich mit Inhalten zu füllen". Stadtdirektor Hoferichter hält entgegen: "Es gibt keinen Stillstand bei der Rahmenplanung. Im Oktober wurde bereits eine Passantenbefragung durchgeführt, die auf den Ergebnissen der Werkstattgespräche basierte. Die Ergebnisse werden wir Anfang Januar bekanntgeben", erklärt der Stadtdirektor.

Rund 400 Passanten hätten sich an der Befragung beteiligt und zum Teil sehr differenzierte Aussagen gemacht. Im Januar würden Eigentümer und Anwohner für die Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft angesprochen, um sie frühzeitig in die Planungen einzubinden.

(RP)
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