Solingen OB Feith kritisiert Hubschrauber-Gegner scharf

Solingen · Mit ungewöhnlich heftiger Kritik hat Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) auf das Aus für einen Hubschrauber-Landeplatz am Piepersberg in Gräfrath reagiert. In seiner gestern Abend veröffentlichten monatlichen Kolumne warf der OB den Kritikern des Projekts von Unternehmer Siegfried Lapawa vor, mit ihrer Ablehnung einen "Popanz" aufgebaut zu haben. Ferner unterstellte Feith einigen Akteuren, nun keine Verantwortung zu übernehmen.

"Urteilskraft ist nicht immer gefragt", schrieb Feith unter anderem an die Adresse der politischen Gegner eines Landeplatzes im Gewerbegebiet. Und auch mit "geschickten außerparlamentarischen Akteuren, die sich als Bürgerinitiative bezeichnen", ging der Oberbürgermeister hart ins Gericht. Sie hätten "ganz private Interessen" vertreten, so Feith.

Wie schon in früheren Fällen, etwa beim Rathausneubau, beim Rückkauf der Stadtwerke sowie bei den Plänen für ein Kombibad, hätten die Vorgänge rund um den geplanten Helikopter-Landeplatz, so Norbert Feith, die kommunale Demokratie nicht gestärkt. Verlässlichkeit, Vertrauen und Fairness gegenüber Investoren seien zu kurz gekommen.

Der Oberbürgermeister verband seine Vorwürfe mit dem Appell, künftige Auseinandersetzungen "niedriger zu hängen". Wenn es gelingen solle, "Unternehmer nach Solingen zu holen und Arbeitsplätze für die junge Generation zu schaffen", dürfe die "Zukunft der Stadt nicht zugunsten von vorübergehenden taktischen Erwägungen" aufs Spiel gesetzt werden, so der Rathauschef.

Auch bei kommenden Projekten sei es unvermeidlich, dass "Steine umgedreht und Grashalme umgeknickt werden", schrieb der Oberbürgermeister in seiner Kolumne. Darüber hinaus werde es auch weiterhin "laute Baustellen geben" müssen, wenn Investitionen getätigt würden. Dementsprechend gelte es "abzuwägen, was wir wollen", so der OB. Norbert Feith: "Wir brauchen mehr Nüchternheit, weniger Emotion und weniger Theaterdonner."

(RP)
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