Solingen OB Feith beruft Sonderkrisenstab

Solingen · Stadt Solingen bereitet sich auf weiter steigende Flüchtlingszahlen vor.

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
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Foto: dpa, rwe lof

Sollten die Prognosen des Landesinnenministeriums eintreffen, die Minister Jäger vor wenigen Tagen den Vertretern der NRW-Kommunen bekanntgeben hat, wird die Zahl der Flüchtlinge in NRW bis Jahresende um mindestens 150 000 weitere Menschen steigen. Für Solingen würde das bedeuten, dass kurzfristig bis zu 2000 Menschen zusätzlich untergebracht und versorgt werden müssen. Derzeit leben rund 1500 Flüchtlinge in der Stadt.

Für die Kommune ist das eine besondere Herausforderung, die eine veränderte Prioritätensetzung und intensivere Abstimmung innerhalb der Verwaltung erfordert. Oberbürgermeister Norbert Feith hat aus diesem Grund einen "Sonderkrisenstab Flüchtlingshilfe" unter dem Vorsitz des Ordnungsdezernenten Robert Krumbein einberufen, der ab sofort zwei Mal wöchentlich tagt. Als Stellvertreter fungiert Sozialamtsleiter Jürgen Albermann. Die vorerst wichtigste Aufgabe des Stabes besteht darin, rasch zusätzlichen, geeigneten privaten Wohnraum zu akquirieren und anzumieten. Private Vermieter können dabei helfen, die Unterbringung von Flüchtlingen in Sporthallen, Zeltstädten oder Containerlagern zu vermeiden. Das kommt für die Stadt nur im äußersten Fall, als "ultima ratio" (Krumbein), in Betracht. Laut aktuellem Wohnungsmarktbericht stehen in der Klingenstadt über 3000 Wohnungen leer. "Die Einberufung des Sonderkrisenstabes bedeutet keinesfalls, dass die Stadt dramatische Entwicklungen befürchtet. Aber die Unterbringung und Betreuung so vieler Menschen in denkbar kurzer Zeit ist keine Alltagsaufgabe mehr, für die es Routinen und Rezepte gibt. Die Stadtverwaltung muss handlungsfähig und in der Lage sein, die humanitäre Aufgabe der Flüchtlingshilfe zu bewältigen und gleichzeitig die Stadtgesellschaft zusammenzuhalten. Dabei ist jede ehrenamtliche Unterstützung und Hilfe willkommen und wertvoll: Jede Bürgerin und jeder Bürger sollte überlegen, ob er oder sie nicht auch einen Beitrag dazu leisten kann, eine Krise gar nicht erst entstehen zu lassen. Das kann auch die Vermietung einer Wohnung an die Stadt Solingen zur Unterbringung von Menschen in Not sein", erklärt Oberbürgermeister Norbert Feith.

Dem Sonderkrisenstab gehören Fachleute aus den Bereichen Organisation und Personal, Sozialverwaltung, Gesundheit, Wohnen, Bauaufsicht und Gesundheit an sowie die Feuerwehr. Weitere Dienste werden bei Bedarf zugezogen.

(red)
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