Solingen Nils Wiese bleibt den Gemeinden vorerst erhalten

Solingen · Nach vielen Wechseln im Seelsorgebereich Solingen-West soll nun ein wenig Ruhe einkehren.

Eigentlich wäre 2017 die maximale Frist für den Pastoralreferenten im Seelsorgebereich Solingen-West, Nils Wiese, abgelaufen - und damit hätte ein Wechsel in eine andere Gemeinde angestanden. Acht Jahre ist er dann schon in Solingen tätig. "Der Bischof leiht uns für bestimmte Zeit an die Gemeinden aus", erklärt Nils Wiese. Vollkommen überrascht war er, als er einen unverhofften Anruf von der Personalabteilung bekam. "Sie boten mir an, noch einmal fünf Jahre in Solingen zu bleiben." Also bis 2022.

Das wollte Nils Wiese nicht alleine entscheiden. "Ich habe erst einmal mit meinem Vorgesetzten, Pfarrer Funke, gesprochen", erzählt er. Meinrad Funke war sofort einverstanden. Dann musste noch der Erzbischof zustimmen, was er auch getan hat. Nils Wiese sieht diese ungewöhnliche Personalentscheidung vor allem in der starken Unruhe begründet, die durch die vielen personellen Veränderungen in den vergangenen Jahren im Seelsorgebereich Solingen-West hervorgerufen wurde. "Als ich 2009 hier angefangen habe, habe ich noch mit Leuten wie Pastor Jansen zusammengearbeitet", erinnert sich Nils Wiese. Einige gingen in den Ruhestand, andere wurden versetzt. Außerdem macht der Personalmangel in der katholischen Kirche die Besetzung einzelner Stellen immer schwerer.

"2009 war ich noch einer von sieben und ausschließlich für die Jugendarbeit zuständig", erzählt Nils Wiese. Inzwischen ist er mit seinen knapp 35 Jahren der Dienstälteste im Seelsorgebereich und nur noch einer von vieren. Heute ist er auch für alles zuständig.

Doch die Arbeit in diesem neuen Viererteam macht Nils Wiese sehr viel Freude. "Es ist ein wunderbares Team", betont er. Und obwohl von sieben auf vier Seelsorger reduziert wurde, ist sich der Seelsorgebereich Solingen-West bewusst, dass er sich noch glücklich schätzen kann. "Man kann sagen, dass wir uns fast in einer Luxussituation befinden." Die personelle Lage werde sich überall weiter verschlechtern. Deshalb hat Nils Wiese auch das Angebot, weitere fünf Jahre in Solingen zu bleiben, gerne angenommen, weil mit dem neu gebildeten Team gute Arbeit möglich ist. "Der Älteste ist um die 50 Jahre alt", sagt er, "wir sind also ein noch recht junges Team, und wir verstehen uns gut." In regelmäßigen Treffen wird über die Arbeit gesprochen. "Wir haben uns zu einer Klausurtagung getroffen und unsere Ziele festgelegt." Nun soll für die nächsten Jahre ein wenig Beständigkeit einkehren im Seelsorgebereich Solingen-West. Wie es dann 2022 weitergeht, weiß heute noch niemand.

(sue)
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