Jahresbilanz für 2022 Neuer Umsatzrekord bei Solinger Unternehmen Zwilling
Solingen / Neuss · Die Solinger Traditionsfirma Zwilling ist weiter auf Wachstumskurs. Vor allem das Online-Geschäft legte im vergangenen Jahr überproportional zu.
So konnte die Zwilling-Gruppe den Umsatz 2022 im Vergleich zu 2021 um drei Prozent auf 900 Millionen Euro steigern – obwohl in der Branche die Nachfrage nach Produkten für die In- und Outdoor-Küche zum Beispiel durch Inflation belastet gewesen sei. Das hat das zur Neusser Werhahn-Gruppe gehörende Unternehmen am Freitag bekannt gegeben.
Der Online-Anteil bei Zwilling macht mittlerweile 46 Prozent des Umsatzes aus. 2022 registrierte das Unternehmen in diesem Bereich wieder ein zweistelliges Wachstum. Das Geschäft über die eigenen Zwilling-Onlineshops wuchs überproportional um 50 Prozent. Zwilling profitierte unter anderem von gestiegenen Auftragswerten und Conversion Rates aufgrund eines „besseren Website-Auftritts“.
TikTok ist weiter der am stärksten wachsende Social-Media-Kanal bei Zwilling und hat mit mehr als 250 Millionen Views Facebook und Instagram hinter sich gelassen. Wie wichtig sozialen Medien inzwischen sind, lässt sich auch am Anteil der hierdurch getätigten Absätze ablesen. So machte zum Beispiel der Bereich Social Commerce für Zwilling in China 2022 einen Umsatzanteil von knapp 20 Prozent aus.
Ebenfalls positiv entwickelte sich die „Culinary World“ von Zwilling, die nun weltweit über 160 Standorte umfasst. Das Segment wurde weiter ausgebaut. Neben zehn neuen Shops in Nordamerika wurden auch in Europa Geschäfte eröffnet. In Bilbao startete etwa der erste Store im neuen Markenauftritt „Zwilling. It’s a Culinary World“. 2023 rechnet man mit einem weltweiten Anteil von über 25 Prozent.
Dagegen litt der traditionelle Handel. Bei Zwilling gingen im stationären B2B-Geschäft die Umsätze zweistellig zurück – insbesondere aufgrund finanzieller Turbulenzen bei Kunden wie Bed Bath & Beyond in den USA oder Galeria in Deutschland. In chinesischen Großstädten waren überdies durchschnittlich 30 Prozent der Warenhäuser sowie der eigenen Stores wegen der Null-Covid-Politik geschlossen.
Der Eintritt in den Bereich BBQ wurde 2021 mit der Akquise der Mehrheitsanteile von Santos gestartet. Standorte in Wien, Hamburg, Frankfurt konnten hinzugewonnen werden. Die Geschäfte fungieren als „BBQ Experience Centers“, in denen Grill-Produkte verkauft werden und sechs Grillschulen über 40.000 Gäste pro Jahr zu Seminaren begrüßen. Zudem werden Events, Schulungen und Formate zu BBQ und Außenküchen geboten. Das Joint Venture Flammkraft bietet wiederum Gasgrills in Preissegment über 5000 Euro und wuchs 2022 um über 50 Prozent.
Das Jahr 2022 war für die Zwilling-Gruppe – wie für andere Firmen – nach eigenen Angaben von gerissenen Lieferketten, verspäteten Lieferungen und gestiegenen Beständen geprägt. Für 2023 wird eine Wiederbelebung der Nachfrage insbesondere in China erwartet und mit wachsenden Umsätzen weltweit gerechnet.
