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Solingen Neuer Charme fürs Walder Rathaus

Solingen · Bewegung im Walder Rathauskomplex: Planbau Schwaben renoviert den Backsteinbau bereits. Die Behindertenheimstätte will den alten Pavillon der Bauaufsicht für ihren Neubau im August abreißen. Die Bebauungsplan-Änderung hakt aber noch: Sind die Eigentumswohnungen zu exklusiv?

Jens Caspar hat ehrgeizige Pläne. "Wir haben einen Designer aus Amsterdam mit der Einrichtung beauftragt." Ziel ist nach den Worten des Eigentümers von Planbau Schwaben: Das alte, denkmalgeschützte Walder Rathaus an der Friedrich-Ebert-Straße soll den Muff der Jahrzehnte verlieren und zu einem historischen Gebäude mit Charme werden. Aufgabe des Amsterdamer Architekten ist, bei der Einrichtung eine Mischung aus Industrie-Antiquitäten und modernen Designer-Möbeln zu finden.

Dieser Mix passe zu dem Gebäude und zu dem Anspruch, betont Caspar. Der Investor aus Süddeutschland will die ehemaligen Amtsstuben zum Zentrum für Produktenwicklungen per Computer umgestalten.

Die Renovierungsarbeiten sind bereits angelaufen. Dabei wurde im Erdgeschoss ein alter Terrazzo-Fußboden sowie einer aus Holzdielen im Obergeschoss vorgefunden. Beides soll erhalten bleiben. Vorgesehen ist, Ende Juli die ersten neu gestalteten Büros Interessenten präsentieren zu können. Dann soll auch das Vermietungsgeschäft anlaufen. Der Investor will Ingenieure, Entwickler, Architekten, Designer sowie andere kreative Gestalter für die einstigen Amtsstuben gewinnen.

"Wir wollen ein offenes Haus sein", erklärt Caspar und freut sich über die Anfrage einer älteren Dame, die ihren 85. Geburtstag im früheren Sitzungssaal im ersten Obergeschoss feiern will. "Wir wollen unser Konzept noch erweitern", kündigt der Unternehmer an und spricht von der Idee des "E-Learnings" per Computer. Schüler und Schulklassen sollen so angesprochen werden. Auch für den alten Rathauskeller werden neue Nutzungsüberlegungen diskutiert. Eine der ersten Ideen: Probenräume für Bands. Zwischen dem Solinger Bauamt und den Schwaben diskutiert wird derzeit allerdings noch die Gestaltung des Neubaus auf dem hinteren Parkplatz am Walder Stadtpark.

"Wir machen keine banale Bauträger-Architektur", formuliert Caspar den Anspruch. Sonst packe man das Projekt erst gar nicht an. In zwei ineinander verschachtelten Gebäuden sollen bis zu neun exklusive Eigentumswohnungen entstehen. Einige erstrecken sich über zwei Ebenen, andere bieten Penthouse-Charakter. Dazu ist eine Bebauungsplan-Änderung nötig. Jedenfalls ist das rund 1000 Quadratmeter große Grundstück noch nicht an Planbau Schwaben verkauft. Erst wenn beide Seiten sich über die Bebauungsmöglichkeiten einig geworden sind, dürfte das passieren. Ronald Krause-Walter, Leiter des Stadtdienstes Liegenschaftsmanagement, erwartet die Kaufvertragsunterzeichnung im Herbst.

Bagger rollen im August an

Bereits im August will die Behindertenheimstätte den alten Pavillon der Bauaufsicht abreißen. Sie hat diesen 1500 Quadratmeter großen Teil des früheren Rathauskomplexes von der Stadt gekauft, um einen Neubau mit Wohnungen für 23 behinderte Menschen zu errichten. "Ziel ist, noch in diesem Jahr den Rohbau fertigzustellen", berichtet Sabine Schmolka, Leiterin der Behindertenheimstätte. Im Sommer nächsten Jahres soll der Neubau bezogen werden.

(RP)
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