Neue Entgeltordnung Fußballer zahlen höhere Platzentgelte

Solingen · Die neue Entgeltordnung der Stadt Solingen ist seit Januar in Kraft. Nun kosten den Vereinen auch Test- und Freundschaftsspiele an Wochenenden Geld.

 Auch für Testspiele auf der Sportanlage an der Neuenkamper Straße gilt die neue Entgeltordnung.

Auch für Testspiele auf der Sportanlage an der Neuenkamper Straße gilt die neue Entgeltordnung.

Foto: Meuter, Peter (pm)

In der Geschichte des 1. FC Solingen handelte es sich um die mit Abstand ungewöhnlichste Spielzeit. Wie bei allen anderen Fußballvereinen war die Saison 2019 / 20 auch für den auf der Herbert-Schade-Sportanlage am Schaberg beheimateten Kreisligisten im März plötzlich vorbei. Wegen der Corona-Krise musste der Spielbetrieb eingestellt werden. Wobei sich die Blicke des Klubs nach der sportlichen Zwangspause ab dem Frühjahr inzwischen wieder auf die kommenden fußballerischen Herausforderungen richten.

Doch das ist zunächst einmal hauptsächlich die Perspektive der Aktiven. Im Vorstand des 1. FC Solingen sind die Verantwortlichen nämlich auch noch mit wirtschaftlichen Dingen beschäftigt. So hat sich der Verein unter anderem damit auseinanderzusetzen, dass die Vorbereitung auf die nächste Saison während diesem Sommer kostspieliger ausfallen könnte als in den Vorjahren.

Der Grund: Seit kurzem werden die Solinger Fußballvereine – und damit auch der 1. FC Solingen – bei einigen Test- und Freundschaftsspielen von der Stadtverwaltung stärker zur Kasse gebeten. Denn nachdem der Stadtrat im vergangenen Dezember beschlossen hat, die Entgeltordnung zu ändern, fallen jetzt bei Wochenend-Begegnungen, die nicht im Rahmen des Meisterschaftsbetriebs oder bei Turnieren über die Bühne gehen, zusätzliche Gebühren an.

„Das sind für uns natürlich Mehrkosten“, sagte in dieser Woche der erste Vorsitzende des 1. FC Solingen, Peter Deutzmann. Bislang, so der Vereinsvorsitzende, seien für solche Partien keine Gebühren fällig geworden, so dass er sich jetzt beim zuletzt vorgenommenen kaufmännischen Abschluss der vergangenen Saison zunächst einmal etwas über die zu Buche schlagenden Ausgaben gewundert habe.

Tatsächlich ist die neue Entgeltordnung seit dem 1. Januar in Kraft. Und diese sei „dahingehend geändert worden, dass Freundschafts- und Testspiele am Wochenende anzumelden und entgeltpflichtig sind und damit Trainingseinheiten am Wochenende gleichgestellt werden, die ebenfalls immer schon abgerechnet werden“, sagte in dieser Woche eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage.

Gleichzeitig verteidigte die Verwaltung die Neuerung. So wirke sich die Änderung „in der Praxis überwiegend nur auf den Fußballplätzen aus, da Trainingseinheiten und -spiele in den Hallen ohnehin immer schon angemeldet werden mussten und abgerechnet werden“, betonte die Sprecherin, die die Umsetzung demzufolge als „eine sportliche Gleichberechtigung“ bezeichnete. Darüber hinaus, so die Stadt, sei es „mit Blick auf die städtische Haushaltssituation“ nicht länger praktikabel gewesen, die Gebühren weiter zu „erlassen“. Allerdings gebe es nach wie vor die Möglichkeit, „in Einzelfällen den Vereinen unbürokratisch entgegen zu kommen“, teilte die Rathaus-Sprecherin mit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort