Solingen Nervosität und Vorfreude
Solingen · Am 8. und 9. November findet in der Solinger Musikschule der 1. Internationale Violin-Meisterkurs mit Professor Zakhar Bron statt. Mit dabei sind auch zwei Schüler der Musikschule: Anja und Martin Röder.
Wieder einmal hat es Egon Evertz möglich gemacht. Nicht nur die Dali-Ausstellung in der Werkshalle 11 am Birkenweiher hat der Unternehmer ermöglicht. Seinem Sponsoring ist es auch zu verdanken, dass es am 8. und 9. November in der Musikschule den 1. Internationalen Solinger Violin-Meisterkurs geben wird.
Initiiert hat den Meisterkurs mit Internationalen Preisträgern und Nachwuchstalenten noch der ehemalige Leiter der Solinger Musikschule, Mario Liepe. Für den Meisterkurs konnte Liepe Professor Zakhar Bron gewinnen, der zu den bedeutendsten Violin-Pädagogen in der Welt zählt. Bron wurde 1947 in Uralsk im westlichen Kasachstan geboren. Er erlernte das Geigenspiel in der „Stoljarski-Schule“ in Odessa. Später studierte Bron in Moskau bei Boris Goldstein am Gnessin-Institut und am Moskauer Konservatorium bei Igor Oistrach. Bron schloss 1971 sein Studium ab und war anschließend nicht nur als Geiger tätig, sondern er unterrichtet auch an verschiedenen Konservatorien.
Seit 1997 ist Bron Professor an der Hochschule für Musik Köln, an der Zürcher Hochschule der Künste und am Konservatorium in Madrid. Der Oistrach-Schüler festigte seinen Ruf als herausragender Geigenlehrer, nachdem seine Schüler Maxim Vengerov, Vadim Repin und Daniel Hope zu Weltruhm gelangten.
Weltberühmte Schüler
Beim zweitägigen 1. Solinger Violin-Meisterkurs mit Professor Bron in der Solinger Musikschule werden auch zwei Solinger dabei sein. „Das war von Anfang an unser Wunsch“, erklärt Ulrich Eick-Kerssenbrock. Der kommissarische Leiter der Musikschule wählte ein Geschwisterpaar aus: Anja und Martin Röder. Beide werden von Gerhard Lisowski unterrichtet. „Sie sind nicht nur Mitglieder des Jugend-Sinfonieorchesters, sondern auch „zwei tragende Säulen des Jungen Bergischen Streichorchesters“, begründet Eick-Kerssenbrock seine Wahl.
Die 18-jährige Anja und der 17-jährige Martin Röder spielen beide seit ihrem vierten Lebensjahr Geige. „Darauf hatte ich am Anfang gar keine Lust“, erzählt Martin Röder. „Ich wollte immer schon Geige spielen“, so Anja Röder. Beide Nachwuchsmusiker sehen die Einladung zum Meisterkurs als eine „riesen Chance“ an. „Die Freude darauf überwiegt aber die Nervosität vor dem Vorspielen“, sind sich beide einig.
In den Tagen vor dem Workshop stehen für beide intensive Proben an. Beide haben sich zusammen mit ihrem Lehrer Gerhard Lisowski Stücke ausgesucht, die es jetzt gilt, für den Meisterkurs einzustudieren. Für Anja und Martin Röder steht die Musik im Mittelpunkt, beide sind bereit, dafür auf vieles zu verzichten. Drei Mal in der Woche haben die Solinger Nachwuchsmusiker Unterricht und Proben. Zudem übt die 18-Jährige täglich zwei, der 17-Jährige sogar vier Stunden.
Für Anja und Martin Röder soll die Teilnahme am Meisterkurs mit Professor Zakhar Bron nach mehreren ersten Preisen bei Jugend Musiziert ein weiterer Schritt auf dem Weg zur eigenen Musikerkarriere werden. „Ich glaube schon, dass es beide schaffen können, sonst hätte ich sie auch nicht vorgeschlagen“, erzählt Eick-Kerssenbrock. „Aber der Weg in den Musikerberuf ist sehr vielfältig, aber auch dornenreich.“