Walder Kotten in Solingen Nächste Investition geht in eine Heizung

Der renovierte Walder Kotten ist inzwischen als Veranstaltungsort sehr beliebt.

 Horst Sammer, Wolfgang Müller und Peter Trossert (v. li.) heizen den Kotten bisher noch mit dem Ofen.

Horst Sammer, Wolfgang Müller und Peter Trossert (v. li.) heizen den Kotten bisher noch mit dem Ofen.

Foto: Christian Beier

Der Ofen bollert und verströmt für den, der in unmittelbarer Nähe sitzt, fast schon zu viel Wärme. In der äußeren Ecke des Walder Kottens aber, weit weg von der Hitzequelle, bleibt es kalt. „Bei Veranstaltungen in der kalten Jahreszeit helfen wir uns mit zusätzlichen elektrischen Heizern“, sagt Wolfgang Müller, Vorstandsmitglied des Walder Bürgervereins. Aber für ihn und seine Vereins-Kollegen Horst Sammer, Peter Trossert und Hans Mewes ist klar: Eine richtige Heizung ist nun die nächste, dringend nötige Investition: „Alles andere bleibt Stückwerk.“ Angedacht ist eine elektrische Anlage, die erlaubt, auf den Punkt zu heizen. Der Ofen, so behaglich seine Wärme auch sei, müsse mindestens zwei Stunden vor einem Termin im Kotten angefeuert werden.

Ebenfalls auf der Liste der Dringlichkeiten stehen ordentlich verlegte Stromleitungen. Die angeschaffte Küchenzeile im Nebenraum ist derzeit nur mit zwei zweckentfremdeten Scheinwerfern zu beleuchten. Auch im Lagerraum hinter der Küche und der Schmiede muss man derzeit noch improvisieren, wenn das Tageslicht nicht mehr ausreicht. „Im Veranstaltungsraum selber täten ein paar Steckdosen auch gute Dienste“, sagt Müller. Dann würden die langen Kabel nicht mehr gebraucht, um Künstler-Equipment wie Verstärker anzuschließen.

Um das alles finanzieren zu können, baut der Walder Bürgerverein auf Sponsoren und hat damit gute Erfahrungen gemacht. Die Sparkasse Solingen etwa habe sich jüngst noch einmal großzügig gezeigt, sagt Hans Mewes. Außerdem gebe es auch viele Handwerker, die mithelfen würden.

Seit gut drei Jahren wird der denkmalgeschützte Walder Kotten – ein Teil ist an das Laurel & Hardy-Museum untervermietet – immer beliebter als kleiner Kulturtempel in Solingen. Dafür waren viele Sanierungsarbeiten am alten Gebäude nötig, die der Verein schrittweise durchführte. Bei Veranstaltungen wie „Wald leuchtet“ oder „Viertelklang“ hat sich gezeigt, dass sich der Einsatz gelohnt hat.

„Wir haben viel positives Feedback von den Besuchern der Konzerte bekommen, die alle von der intimen Atmosphäre schwärmten“, sagt Wolfgang Müller. Auch der traditionelle Nachtwächterrundgang, der am vergangenen Wochenende stattfand, endete gesellig im Kotten. Am 13. Dezember tritt der Musiker Martin Gerschwitz im Walder Kotten auf. Der in Wald aufgewachsene Sohn des früheren Kirchenmusikdirektors Friedrich Gerschwitz macht gerne Station in der urigen Location.

Inzwischen ist auch ein rundes, schweres Regal so platziert worden, dass Künstler, die auftreten, von allen Plätzen aus zu sehen sind. Nach einer kleinen Pause geht es dann im Kotten erst im Februar weiter. Denn vorher ist der Walder Bürgerverein mit der Durchführung des Weihnachtsmarktes rund um die evangelische Kirche voll und ganz beschäftigt.

Vor drei Jahren hat der Verein die Organisation des Weihnachtsdorfes vom Walder Werbering übernommen und ist stolz darauf, dass die Veranstaltung jedes Jahr ein bisschen größer wird. „Auch die Finanzierung hat in der Vergangenheit immer gepasst.“

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