Solingen Nachfolger für SSB-Präsident gesucht

Solingen · Hartmut Lemmer will nach 22 Jahren als Präsident der Dachorganisation des Solinger Sports nicht noch einmal kandidieren. Mehr Kooperationen unter den Vereinen würde sich der bald 65-Jährige wünschen.

 Ruth Hein und Solingens ehemaliger Oberbürgermeister Norbert Feith zusammen auf mit Hartmut Lemmer bei der Sportgala 2015.

Ruth Hein und Solingens ehemaliger Oberbürgermeister Norbert Feith zusammen auf mit Hartmut Lemmer bei der Sportgala 2015.

Foto: Tinter (Archiv)

Der Solinger Sportbund (SSB) ohne Hartmut Lemmer? Undenkbar werden viele sagen - und doch wird das ab dem 23. Mai Realität sein. An diesem Tag kommen die SSB-Mitglieder zusammen und die Amtszeit von Hartmut Lemmer endet: "Als Präsident ist dann Schluss", sagt der 64-Jährige, der am 10. Januar seinen 65. Geburtstag feiert. Lemmer ist mit Blick auf den Mai dann 22 Jahre Präsident des Sportbundes, gar 35 Jahre gehört er dem Präsidium an, das sich ehrenamtlich um die Belange des Solinger Sports einsetzt.

Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger ist bislang nicht in Sicht. Der frühere Schwimmer - sein Stammverein ist nach wie vor der SC Solingen - sieht den Solinger Sportbund mit den hauptamtlichen Geschäftsführern Karen Leiding und Chris Winter gut aufgestellt.

Fragt man den Noch-Präsidenten nach den Highlights der letzten zwei bis drei Jahrzehnte, dann nennt er spontan die Sportgala - im Februar findet die 21. Auflage statt - sowie die NRW-Sportschule an der Gesamtschule Wald. "In Zusammenarbeit mit der Schule, der Stadtverwaltung und dem Sportbund ist es gelungen, die Sportschule nach Solingen zu bekommen", sagt Lemmer, der den früheren CDU-Landtagsabgeordneten Horst Westkämper ebenfalls hervorhebt. "Der hat für die NRW-Sportschule viele Wege geebnet."

Als ordentlich bezeichnet der Präsident die Zusammenarbeit mit den 144 Solinger Sportvereinen, für die der Sportbund als Dachorganisation fungiert. "Wir wollen Kinder möglichst früh an den Sport heranführen und dabei auch die Älteren animieren, in Vereinen Sport zu treiben", sagt Hartmut Lemmer. Denn das sei wichtig, und für ältere Menschen hat der Sport insbesondere auch einen gesundheitlichen Aspekt. Lemmer selbst versucht, ein bis zwei Mal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen. "Schwimmen ist nicht mehr so mein Ding", sagt der SSB-Präsident.

Er sieht die Zusammenarbeit auch mit Kindergärten und Schulen deutlich gewachsen. Bewegungsfreundliche Kitas beispielsweise nennt Hartmut Lemmer als Stichwort - "auch hier spielt der Sport eine große Rolle". Für ihn ist klar: "Der SSB kümmert sich, und wenn man sich um etwas kümmert, dann bewegt sich auch was", sagt der 64-Jährige.

Mehr Bewegung würde sich der scheidende SSB-Präsident aber mit Blick auf Zusammenarbeit und Kooperationen unter den Sportvereinen wünschen. "Kleine und mittlere Vereine werden Probleme bekommen, zumal die Zahl der Ehrenamtler abnimmt und viele Dinge tagsüber erledigt werden müssten", sagt Hartmut Lemmer. Größere Vereine dagegen könnten hauptamtliche Kräfte einsetzen. "Wenn zwei oder drei kleinere Vereine zusammenarbeiten würden und sich einen hauptamtlichen Mitarbeiter teilen, wäre das schon ein Fortschritt", sagt der SSB-Präsident. Allein, dieser Vorschlag blieb bislang ungehört bei den Vereinen. Für Hartmut Lemmer ist aber ein Umdenken in diesem Bereich erforderlich: "Mehr Zusammenarbeit, wenn nicht sogar Zusammenschlüsse sind gefragt."

Freude kommt beim SSB-Präsidenten dagegen auf, wenn nun bald das Hallenbad Vogelsang an alter Stelle an der Focher Straße neu gebaut wird. "Das hat einen ganz großen Stellenwert für das öffentliche Schwimmen in Solingen", sagt Lemmer und hofft, dass im Rahmen des Finanzplanes auch noch ein Therapiebecken verwirklicht werden kann. "So etwas fehlt in der Stadt." Bei der geplanten Arena im Bereich Piepersberg-West ist der SSB-Präsident "irritiert über den heftigen Widerspruch". Lemmer selbst steht dem Vorhaben positiv gegenüber: "Der Standort ist gut und eine solche Arena gibt es im Bergischen bisher nicht." Eine Betreibergesellschaft müsste sich aber um die Nutzung der Arena kümmern. "Allein Handballspiele reichen nicht aus."

So ganz verabschieden wird sich Lemmer nach der Mitgliederversammlung im Mai aber nicht. In einigen Gremien will er sich weiter engagieren. Im Präsidialausschuss Leistungssport beim Landessportbund beispielsweise. Hartmut Lemmer ist aber zuversichtlich, dass es einen Nachfolger als SSB-Präsident geben wird: "Es wird sich jemand finden. Wenn nicht, dann wird das meine Entscheidung aber nicht beeinflussen."

(uwv)
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