Solingen Musikalisches Fest der Ökumene für die Lutherkirche

Solingen · Die Lutherkirche ist eines der markantesten Bauwerke der Klingenstadt, ihr Turm grüßt den Besucher schon von weitem. Als bekannt wurde, dass die große Kirche an der Kölner Straße wegen Bauschäden eventuell geschlossen werden muss, setzte eine Welle von Hilfsbereitschaft ein, die bis heute anhält, denn allein der jährliche Unterhalt schlägt mit 75 000 Euro zu Buche.

Solingen: Musikalisches Fest der Ökumene für die Lutherkirche
Foto: Pallasch

Viele Konzerte sorgten bisher für Spenden, das Chor- und Orchesterkonzert der christlichen Kirchenchöre und Kantoreien aber sprengte jeden Rahmen und war ein Beweis dafür, wie gut die ökumenische Zusammenarbeit in Solingen funktioniert. "Dieses Konzert ist wie ein gemeinsamer christlicher Gottesdienst", sagte Stadtdechant Bernhard Dobelke, der sich die Moderation mit Superintendentin Dr. Ilka Werner teilte.

Aus allen Teilen Solingens waren die Sängerinnen und Sänger zur Lutherkirche gekommen, der Psalm 150 "Halleluja! lobet den Herrn" in der Vertonung von Cesar Franck erklang aus 200 Kehlen. Auch der Orchesterverein Solingen hatte sich in instrumentaler Hinsicht in den Dienst der guten Sache gestellt, die Kirchenmusiker Sabrina Skoda und Ludwig Audersch spielten die Orgel und mit Corinna Elling-Audersch, (Sopran) Brigitte Stöcker (Alt) und dem Bariton Stefan Mohr war auch ein hervorragendes Solistentrio zu hören, das gleich im "Magnificat" aus der Feder von Franz Xaver Richter glänzen konnte.

In der musikalischen Leitung wechselten sich die Kirchenmusiker der beteiligten Gemeinden ab, so machte das Publikum der Lutherkirche auch einmal Bekanntschaft mit den Kantoren der anderen evangelischen und katholischen Gemeinden. Die Musik schlug einen Bogen vom Barock über die Wiener Klassik bis zur Romantik, und ließ auch die Moderne nicht aus. Ludwig Audersch, Kantor der Lutherkirche hatte das von Rudolf Alexander Schröder verfasste Glaubensbekenntnis vertont, bei diesem "Credo" war auch die Teilnahme der Zuhörer in der sehr gut besuchten Lutherkirche gefragt, das gesungene "Amen" nach jeder Strophe kam in vollem Wohllaut. Immer wieder erklang auch der Chorgesang von der Orgelempore, ebenso begeisterte der Klang der Blechbläser von dort, die Trompeten und Posaunen harmonierten wunderbar mit den Streichern, Pauken und Holzbläsern vor dem Altar. Die Lobpreisung Gottes steigert sich in der Messe zum jubelnden "Gloria in excelsis Deo", diesmal war es ein Abschnitt der von Otto Nicolai komponierten Messe. Der für seine Opern berühmte deutsche Komponist war auch ein hervorragender Gestalter geistlicher Chorwerke.

Die ökumenischen Konzerte der christlichen Kirchen finden in einem regelmäßigen Turnus statt, dieser überwältigende Abend als Benefiz für die Lutherkirche war nicht nur ein musikalischer Genuss für die Zuhörer, sondern auch ein beeindruckendes Manifest des Glaubens. "Die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen ist in Solingen weit fortgeschritten", sagten die beiden Kantoren Ludwig Audersch und Michael Schruff. Dieses Konzert wird sicher das Miteinander noch weiter stärken.

(RP)
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