Solingen Museum Baden kein Mausoleum

Solingen · Rhein-Wupper Rolf Jessewitsch, Direktor des Museum Baden, hat Magazin-Berichten widersprochen, in Solingen entstehe ein "Museum der verfolgten Künste". Sein Haus werde kein reines Museum der verfolgten und verfemten Künste, wies Jessewitsch jegliche in diese Richtung laufenden Spekulationen zurück. Unter anderem in in der Monatszeitschrift "Cicero" (März-Ausgabe) hatte es geheißen, ein vorher "regional orientiertes Kunstmuseum" würde sich in ein Institut verwandeln, "für das es keine europäische Parallele gibt": Museum der verfolgten Künste.

Grund für die Berichte ist die Einladungskarte zur Ausstellung der Sammlung Jürgen Serke, die ab 30. März gezeigt wird ("Himmel und Hölle"). Zwar ist gleich unter den Ausstellungsdaten groß und in roter Schrift Museum Baden gedruckt, doch gleich darunter findet sich auch hier die Information "Museum der verfolgten Künste".

Auf Nachfrage klärt Jessewitsch, Direktor des Museums Baden, auf: Die Informationen habe der Sammler und Journalist Jürgen Serke den Zeitungen übermittelt. "Er hat seine eigenen Vorstellungen und erzählt vieles falsch. Das kann ich aber nicht verhindern." Zugleich sieht der Museumsleiter auch einen Vorteil in der Pressearbeit des "eigensinnigen Sammlers" Serke: "Die kommende Ausstellung und das Museum Baden bekommen dadurch viel überregionale Aufmerksamkeit. Und das ist ja grundsätzlich nicht schlecht."

Jessewitsch erzählt, dass Serke auch unbedingt auf eine Umbenennung des Museum Baden gedrängt habe. "Diese wird es aber in dieser Form nicht geben. Ich habe Serke dann als Kompromiss vorgeschlagen, die Ausstellung so zu nennen, also "Museum der verfolgten Künste. Die verbrannten Dichter. Sammlung Jürgen Serke."

Für junge Kunst

Bekanntlich basiert das Museum Baden auf zwei inhaltlichen Säulen: der Bürgerstiftung für verfemte Künste mit der Sammlung Gerhard Schneider, die 2008 mit der Else Lasker-Schüler-Stiftung zusammen gehen soll, sowie der Pflege der städtischen Kunstsammlung und Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst. Besonders für letztere macht sich Jessewitsch stark: "Ich möchte hier kein Mausoleum, sondern ein lebendiges Museum. Und dazu gehören Ausstellungen junger Kunst."

(RP)
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