Solingen Müngstener Brücke im Belastungstest
Solingen · Bis Ende September muss die Bahn dem Eisenbahn-Bundesamt gegenüber den statischen Nachweis erbringen, dass die Müngstener Brücke standsicher ist und Eisenbahnverkehr gefahrlos stattfinden kann. Zurzeit ist die Brücke für Güterverkehr gesperrt, der "Müngstener" darf die Brücke nur mit Tempo zehn überfahren.
Die Müngstener Brücke
Die Bahn hat jetzt mit dem Eisenbahn-Bundesamt eine Vereinbarung zum weiteren Vorgehen getroffen. Dies wurde in einem Gespräch mit Vertretern der DB Netz AG, der IHK sowie den Städten Solingen und Remscheid erörtert. Danach sind alle Daten, die bereits bei Messungen der Lager erhoben wurden, bereits in ein Computermodell eingegangen, dem eine statische Neuberechnung des 113 Jahre alten Brückenwerks zugrunde liegt. Mit seiner Hilfe lassen sich Anforderungen an die Brücke, wie sie im täglichen Fahrbetrieb entstehen, am Monitor simulieren.
Dieses virtuelle Modell wird im Anschluss abgeglichen mit den Messergebnissen, die zwischen dem 27. und 29. September im Belastungstest mit realen Lokomotiven gewonnen werden. Bis dahin lässt die Bahn 140 Messpunkte in die Brückenkonstruktion einbauen, die die Daten liefern. Die so gewonnen Nachweise und Unterlagen werden am 30. September fristgerecht dem Eisenbahn-Bundesbahn übergeben.
Durchgespielt wird im Modell auch das gelegentliche Überfahren der Brücke mit historischen Dampfzügen, da die Bahn um den hohen Stellenwert des Brückenfestes weiß. Ob das künftig möglich sein wird, steht noch nicht fest. Für das Brückenfest Ende Oktober ist hier der Zug allerdings abgefahren — die historische Lok pendelt nur zwischen Hauptbahnhof Solingen und dem Schaberg.
Entsprechen die Messergebnisse den Hochrechnungen der Simulation, hofft die Bahn, dass das Bundesamt zumindest die Restriktionen für den Personenverkehr noch im Oktober lockert. Da der Güterverkehr erheblich höhere Belastungen für die Brücke bedeutet, wird hier von einer bis zu zwei Monaten langen Prüfzeit ausgegangen.
