Solingen Mühlstein am Hals

Solingen · Nach wie vor wie ein Mühlstein am Hals hängen der Ohligser Wohnungsbau (OWB) die gerichtlichen Auseinandersetzungen mit dem Ex-Vorstand Wolfgang Schürmann. Am 7. November steht vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf erneut eine Verhandlung an. OWB-Vorstand Ulrich Uibel sieht ein Problem, wenn das Oberlandesgericht ein Urteil gegen die Genossenschaft fällen würde.

Welche Verfahren gegen den Ex-Vorstand sind derzeit noch anhängig?

Uibel Nachdem uns das Landgericht Wuppertal im vergangenen Jahr einen Schadenersatzanspruch im Zusammenhang mit dem Kauf der Wohnanlage in Wahlstedt in Höhe von 255 000 Euro zugesprochen hatte, hat Schürmann dagegen Berufung eingelegt. Im Januar dieses Jahres gab es dazu eine kurze mündliche Verhandlung vor dem Oberlandesgericht, die am 7. November fortgesetzt wird. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal prüft darüber hinaus noch den Vorwurf der Untreue gegen den Ex-Vorstand. Überdies ist ein Verfahren über eine fristlose Kündigung von Schürmann beim Landgericht Wuppertal anhängig.

Was erwarten Sie im November bei der Verhandlung in Düsseldorf?

Uibel Für unsere Genossenschaft ist es wichtig, dass uns nach dem Landgericht Wuppertal auch das Oberlandesgericht den Schadenersatzanspruch in Höhe von 255 000 Euro zubilligt. Wird das so entschieden, dann gehen wir davon aus, dass im Kündigungsverfahren das Landgericht Wuppertal ebenfalls positiv für uns entscheidet.

Und wenn nicht?

Uibel Wenn das Oberlandesgericht Düsseldorf das Urteil des Landgerichtes Wuppertal kassiert, dann hat die Genossenschaft ein gravierendes Problem. In der Bilanz haben wir seit Jahren Gehalts- und Pensionsrückstellungen für den Ex-Vorstand eingestellt – mehr als eine halbe Million Euro, die das Geschäftsergebnis stark belasten. Im Geschäftsjahr 2007 hätten wir keinen Verlust in der Gewinn- und Verlustrechnung gehabt, wenn wie diese Gelder nicht zurückstellen müssten. Dazu sind wir aber verpflichtet. Falls wir hier nachzahlen und sein gehalt auch in Zukunft zahlen müssten, dann überfordert das die Liquidität der OWB. Das Geld dafür haben wir einfach nicht.

Uwe Vetter führte das Gespräch mit Ulrich Uibel.

(RP)
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