Solingen Mountainbiken im Bärenloch - eine Frage der Finanzierung

Solingen · Nach einer Begehung mit einem Streckenplaner steht ein erster grober Entwurf mit verschlungenen Pfaden und Rampen. Der Großteil der Baukosten soll über Sponsoren-Gelder finanziert werden.

 Vorbild für die Mountainbike-Strecke im Bärenloch ist die seit 2010 in Wuppertal betriebene Downhill-Anlage am Kothener Busch.

Vorbild für die Mountainbike-Strecke im Bärenloch ist die seit 2010 in Wuppertal betriebene Downhill-Anlage am Kothener Busch.

Foto: Kleinschmidt

Diese Mountainbiker lieben den Nervenkitzel. Je schwieriger die Strecke, je waghalsiger ein Sprung, desto größer ist der Ehrgeiz der Rad-Akrobaten beim sogenannten "Downhill" oder "Dirtbike". "Es geht bei dieser Sportart nicht um Strecke, sondern allein um die Herausforderung", sagt Ulfert Gundermann, Vorstandsmitglied von Velo Solingen.

Bei der olympischen Disziplin "Cross Country" steht die Distanz im Vordergrund, auf meist mehreren Kilometer langen Rundkursen sind einzelne Hindernisse integriert. "Beim Downhill hingegen reiht sich auf wenigen hundert Metern eine Schwierigkeit an die nächste", erklärt Gundermann, der derzeit mit seinem Radsportverein sowie den Technischen Betrieben (TBS) einiges dafür tut, dass die boomende Sportart in Solingen als bald wie möglich auch offiziell und nicht mehr verboten irgendwo im Wald betrieben werden kann.

Vor rund zwei Jahren hatte die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen mit einem Antrag den Vorstoß unternommen, eine Strecke im Bärenloch planen zu lassen. Das Projekt hat inzwischen Fahrt aufgenommen. Nach positiven Signalen aus der Politik, insbesondere aus dem Beirat Untere Landschaftsbehörde, steht nun ein erster grober Entwurf, wie die 600 Meter lange Strecke am südlichen Rand des ehemaligen Deponie-Geländes verlaufen könnte. Entstanden ist dieser nach einer Begehung mit einem Downhill-Experten als Streckenplaner Anfang Januar. "Mit verschlungenen Pfaden und Rampen soll das Gelände interessant gemacht werden", sagt Frank Körschgen vom städtischen Ingenieurbüro Grünflächen. Sechs bis acht Wochen könnte die Bauzeit betragen - abhängig davon, in welcher Zahl sich Mitglieder und Helfer des künftigen Betreibers Velo Solingen mit Muskelkraft bei der Entstehung beteiligen.

Bis die ersten Materialien für die vier möglichen Bauabschnitte angeliefert werden, sind allerdings noch wesentliche Details zu klären. "Vor Baubeginn soll der Vorentwurf eines Betreiber-Vertrages vorliegen und mit Velo Solingen abgeschlossen werden", sagt Horst Schulten, Leiter des Stadtdienstes Sport und Freizeit. Der Verein soll die Schirmherrschaft und die Pflege der Mountainbike-Strecke übernehmen.

Zudem sollen die organisierten Radsportler einen Großteil der Baukosten übernehmen. In der jüngsten Sitzung des Sportausschusses betonte Ulfert Gundermann, dass Sponsoren-Gelder die Finanzierung sichern sollen: "In anderen Städten haben sich sogar überregionale Fahrradfirmen mit Sponsoring eingebracht". Vorbild ist die Anlage im Kothener Busch in Wuppertal, die seit 2010 als öffentliche Downhill-Strecke betrieben wird. Hier werden inzwischen sogar Meisterschaften ausgetragen.

(gra)
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