Motorsport-Historie Solinger Rennfahrern ein Denkmal gesetzt

Solingen · „Die Solinger Elite des Bergrennsports“ heißt das neue Buch von Andreas Seidel. Aufgelistet werden 150 einheimische Fahrer, die ab etwa 1950 bei mindestens einem Bergrennen dabei waren.

 „Die Solinger Elite des Bergrennsports“ heißt das neue Buch von Andreas Seidel.

„Die Solinger Elite des Bergrennsports“ heißt das neue Buch von Andreas Seidel.

Foto: Peter Meuter

Wenn die Bäume allmählich ihre Farbe wechseln, das Wetter kühler und die Tage langsam kürzer werden, kann sich der Solinger Motorsportfreund inzwischen verlässlich auf die nächste spannende Lektüre freuen. Denn mit einer gewissen Regelmäßigkeit veröffentlicht Autor Andreas Seidel im Herbst Bücher, die sich der hochtourigen Tradition der Klingenstadt widmen.

So ließ er schon den mythen-umwitterten Klingenring-Bergpreis wiederaufleben und dokumentierte die Anfänge des Rundstreckenrennens Bergischer Löwe in Zolder. In seinem nunmehr fünften Werk hat sich Seidel speziell lokale Rennfahrer-Legenden vorgenommen. „Die Solinger Elite des Bergrennsports“ heißt das Buch, das in alphabetischer Reihenfolge alle rund 150 einheimische Fahrer auflistet, die ab etwa 1950 irgendwo bei mindestens einem Bergrennen an den Start gegangen sind.

Viele davon begegnen dem Leser auf stimmungsvollen Fotos mit nostalgischer Patina. Und die prägen, ergänzt durch ein paar Fakten, einen Großteil des Buches: „Ich wollte die Bilder sprechen lassen und die Fahrer einzeln würdigen“, erklärt Seidel.

Die vielfach bislang unveröffentlichten Aufnahmen zeigen die Protagonisten in bunt und schwarz-weiß bei fulminanten Rennmanövern und Preisverleihungen, aber auch bei der Zigarrette davor oder beim Tüfteln in der eigenen Werkstatt. Für Autofans gibt es ein Wiedersehen mit dem vielseitig talentierten Egon Evertz, der im Zuge seiner Laufbahn als Rundstrecken-, Touren- und Bergrennfahrer Deutsche Meistertitel erkämpfte. Oder mit Uwe Reich, der mit 40 Starts beim 24-Stunden-Rennen in der „grünen Hölle“ des Nürburgrings einen bemerkenswerten Rekord aufstellte und die „Graf Berghe von Trips Medaille in Silber“ des Deutschen Sportfahrer Kreises für verdiente Motorsportler trägt.

 Egon Evertz beim Rossfeld Bergrennen (1958) in einem Auto Union 1000.

Egon Evertz beim Rossfeld Bergrennen (1958) in einem Auto Union 1000.

Foto: Evertz

Weitere bekannte Namen – von Bernd Drenkow, der auch das Vorwort zum Buch beisteuerte, über Klaus Braun bis zu Karl Meissner – findet der Leser nebst vielfältigem Bildmaterial wieder. Und das Werk beschränkt sich nicht nur auf die Einsätze bei zahlreichen Bergrennen, sondern auch die weitere Laufbahn der Akteure mit internationalen Rundstreckenrennen, Orientierungsfahrten und Rallyes.

Bei seinen Recherchen konnte Seidel einmal mehr auf gute Kontakte ins Fahrerlager zurückgreifen. So überließ ihm zum Beispiel die Familie eines Rennsportlers mehrere Fotoalben. „Manche Bilder hatte ich aber schon seit Jahren, sie ließen sich nur thematisch nicht so gut in die früheren Bücher einbinden“, erklärt der Autor.

 Bernd Drenkow beim Bergrennen Eichenbühl (1983) in einem Audi 50.

Bernd Drenkow beim Bergrennen Eichenbühl (1983) in einem Audi 50.

Foto: A. Seidel

In einem zweiten Kapitel präsentiert er unter dem Titel „Was die Presse noch so wusste“ eine Vielzahl an Zeitungsausschnitten aus mehreren Jahrzehnten, die die Solinger Rennfahrer würdigen. Erscheinen wird das Buch voraussichtlich in Kürze.

Und es soll nicht das letzte gewesen sein, das die Solinger Motorsport-Geschichte in den Fokus nimmt. Weitere Veröffentlichungen sind geplant. Und mitreißende Motorsport-Fotografien bringt Andreas Seidel stets auch als Kalender zum Aufhängen und Aufstellen heraus – so auch für das Jahr 2021.

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