Solingen Morgenlob mit Katholiken und Protestanten

Solingen · Sie lernen einander in der Ökumene kennen: Die evangelische Lutherkirchengemeinde und die Katholiken der Pfarreiengemeinschaft Solingen-Süd laden abwechselnd alle zwei Monate zum gemeinsamen Morgenlob ein.

Die Idee zum ökumenischen Morgenlob entstand vor über einem Jahr anlässlich des Weltgebetstages der Frauen. "Damals hatten unsere evangelischen Mitstreiter den Gedanken, regelmäßig gemeinsam zum Morgenlob einzuladen", erinnert sich Roswitha Röttger. Die 65-jährige Katholikin richtet mit ihrer protestantischen Kollegin Helga Kienzle und vielen weiteren Mitstreitern alle zwei Monate das ökumenische Morgenlob aus.

Abwechselnd trifft man sich im evangelischen Gemeindehaus Höhscheid und im katholischen Gemeindezentrum Weeg an der Neuenhofer Straße.

"Wir sind dabei immer zwischen 40 und 50 Männer und Frauen", weiß Röttger zu berichten und lädt gleichzeitig herzlich dazu ein, spontan bei einem der Treffen vorbeizuschauen. "Die Konfession spielt dabei eine untergeordnete Rolle für uns. Wir kommen zusammen, um uns auszutauschen und voneinander zu lernen", betont Organisatorin Roswitha Röttger.

Jedes der Treffen steht unter einem Motto. Die Themen reichen von Aktuellem bis zu Biblischem. Egal, ob es an einem der Vormittage um den Advent oder darum geht, wie man die Seele baumeln lässt —der Aufbau des ökumenischen Morgenlob ist stets gleich. Zunächst begrüßen Helga Kienzle beziehungsweise Roswitha Röttger als jeweilige Hausherrin die Gäste. Anschließend wird das Morgenlob mit einer vorgetragenen Geschichte eingeleitet. "Immer dabei sind Pastoren oder Gemeindereferenten unserer Gemeinden", so Roswitha Röttger. Diese stellen einen zum Thema des Tages passenden Bibeltext vor. Anschließend gibt es die Gelegenheit zur gemeinsamen Auslegung des Gehörten. Es folgen Gebete und freie Fürbitten.

"Oft entstehen sehr interessante Dialoge, und wir nehmen im Gespräch miteinander ganz neue Perspektiven ein." Der Themenschwerpunkt des nächsten Treffens lautet: "Für den Anderen ein Licht sein". Dann wird es um die Frage gehen, wie man den eigenen Glauben weitergeben und einander Hoffnung und Zuneigung schenken kann. Nach dem "offiziellen" Teil des Vormittages kommen die Teilnehmer des ökumenischen Morgenlobs zu einem gemeinsamen Frühstück erneut zusammen.

"Dabei setzen wir gerne unsere Gespräche, die sich vorher entwickelt haben, fort", sagt Roswitha Röttger. Außerdem biete das Frühstück die Gelegenheit, mehr über Aktuelles in den jeweiligen Gemeinden zu erfahren. "Dabei ergeben sich viele Gemeinsamkeiten, und man wird auf interessante Angebote innerhalb der Ökumene aufmerksam." Auch Freundschaften haben sich entwickelt. "Das ökumenische Morgenlob ist eine wunderbare Gelegenheit, über den "Tellerrand" der eigenen Gemeinde zu schauen." Bei ihren Treffen denken die Aktiven auch an andere. Der Erlös aus den freiwilligen Spenden für das Frühstück kommt der Jugendarbeit der evangelischen und katholischen Gemeinden zugute.

(pbm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort