Salafisten Mohamed Mahmoud soll in Syrien getötet worden sein

Solingen · Der Österreicher war der führende Kopf der Solinger Salafisten gewesen. Später soll er sich in Syrien an Kriegsgräueln beteiligt haben.

 Mohamed  Mahmoud im Jahr 2008 vor  Gericht in Wien. Wegen Terrorunterstützung wurde er zu  vier Jahren verurteilt.

Mohamed Mahmoud im Jahr 2008 vor Gericht in Wien. Wegen Terrorunterstützung wurde er zu vier Jahren verurteilt.

Foto: dpa

Der Mann gehörte zu den berüchtigtsten deutschsprachigen Rädelsführern der internationalen Terrorszene. Und auch in seiner Solinger Zeit in den Jahren 2011 / 12 gelang es dem gebürtigen Österreicher ziemlich schnell, eine maßgebliche Rolle zu besetzen. Doch jetzt gibt es ernsthafte Indizien, wonach mit dem gefürchteten Salafisten Mohamed Mahmoud ein weiteres  ehemaliges Mitglied der Islamisten-Szene aus der Klingenstadt in Syrien ums Leben gekommen ist.

Wie der NRW-Verfassungsschutz am Dienstag auf Anfrage mitteilte, liegen auch den zuständigen deutschen Stellen inzwischen entsprechende Hinweise auf ein Ableben Mahmouds vor. Bestätigen könne man solche Meldungen allerdings noch nicht, hieß es weiter aus Sicherheitskreisen. Zuvor hatten diverse Quellen berichtet, Mahmoud sei im November 2018 bei einem amerikanischen Luftangriff auf einen kleinen Ort im Osten Syriens getötet worden.

Wobei der einstige Anführer der Solinger Salafisten innerhalb des sogenannten Islamischen Staates zuletzt anscheinend in Ungnade gefallen war. Denn wie mehrere nicht näher benannte IS-Mitglieder nach Angaben verschiedener Medien angaben, hatte Mahmoud in den letzten Monaten in einem Gefängnis des IS eingesessen.

Was genau zu dem Zerwürfnis zwischen dem Österreicher und seinen Gesinnungsgenossen geführt haben könnte, blieb einstweilen unklar. Fest steht aber, dass Mahmoud zu Lebzeiten zu den schillerndsten sowie grausamsten Figuren des weltweiten Dschihadismus gezählt haben dürfte.

2008 in seiner Heimat Österreich wegen Terror-Unterstützung zu vier Jahren verurteilt, tauchte Mahmoud nach Absitzen der Strafe zum ersten Mal im Herbst 2011 in Solingen auf. Und hier stieg er dann binnen kurzer Zeit zu einem Anführer der Salafisten-Szene in der Nordstadt auf, die sich damals zunehmend radikalisierte. Nach der Zerschlagung der Solinger Zelle 2012 setzte sich der Österreicher mit anderen Salafisten in den Nahen Osten ab, wo 2015 ein Video aufgenommen wurde, das Mahmoud  bei der Ermordung von zwei Männern zeigte.

Sollte sich sein Tod bewahrheiten, wäre Mahmoud ein weiterer Solinger Salafist, der seine Teilnahme an den Kriegen im Nahen Osten mit dem Leben bezahlt hätte. Erst vergangene Woche hatten deutsche Behörden bestätigt, dass 2017 wohl auch der Walder Sadr A. einen Drohnenangriff nicht überlebt hatte.

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