Solingen Modernes Gerät lässt Patienten hoffen

Solingen · Klinikum hat einen Ultraschalldissektor angeschafft, der vor allem in der Leber- und Neurochirurgie angewendet wird.

Was einst zur Entfernung von Zahnstein eingesetzt wurde, dient heute zur Beseitigung von Tumoren und Metastasen: Das Klinikum Solingen besitzt seit Anfang des Jahres einen Ultraschalldissektor, kurz "CUSA". "Alle Zentren, die viel operieren, haben das inzwischen", sagt Dr. Martin Kruschewski. Der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum etablierte das System in Solingen.

Vor allem in der Leber- und Neurochirurgie findet der Ultraschalldissektor im Städtischen Krankenhaus Anwendung. Das moderne Gerät kostete 47 000 Euro. Profitieren sollen davon besonders Patienten mit Metastasen, die heute häufiger operiert werden, als in der Vergangenheit.

Das Verfahren basiert auf der Umwandlung elektrischer in mechanische Energie mit Hilfe der Ultraschallwellen. Das Gerät zerstört krankhafte Strukturen im Stile eines hocheffizienten Skalpells, schont dabei aber angrenzendes Gewebe und Gefäße. Dadurch verlieren die Patienten deutlich weniger Blut als bei der klassischen "stumpfen Dissektion." "Früher musste man die Blutzufuhr zur Leber unterbinden", erklärt Dr. Martin Kruschewski.

Auch andere Nebenwirkungen des Eingriffs wie ein Gallenleck treten bei dem modernen Verfahren deutlich seltener auf. Zudem verkürzen sich die Operationszeit und der anschließende Krankenhausaufenthalt der Patienten. Auch Urologie und Gynäkologie können CUSA nutzen. "Natürlich gibt es noch nicht das eine Gerät, das alle Chirurgen gleichermaßen bevorzugen", räumt Dr. Martin Kruschewski ein. Wichtig sei es, die Modernisierung der Operationsverfahren voranzutreiben, betonte der Chefarzt.

Das müsse man auch den Patienten vermitteln. Noch immer wichen viele Solinger für Operationen in Kliniken im Umland aus, obwohl die gleichen Eingriffe auch in der Klingenstadt möglich seien, berichtet Kruschewski, der vor acht Monaten die Nachfolge von Professor Hans-Joachim Meyer in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie antrat. Einer seiner Patienten ließ sich gestern mit dem Ultraschalldissektor operieren. "Bei dem Mann wurde 2009 wegen eines Dickdarmkrebses ein Eingriff durchgeführt", berichtet der Chefarzt. Kürzlich sei bei einer Untersuchung eine Metastase in der Leber festgestellt worden, die der Chirurg mit "CUSA" entfernte. "Das Ziel ist es, den Patienten wieder ganz gesund zu machen", sagt Dr. Martin Kruschewski.

(ied)
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