Solingen Mitmachkirche im alten Fahrradladen

Solingen · Die Freikirchen-Gemeinde "Christen in Aktion pro Solingen" hat lediglich 20 Mitglieder. Diese unterhalten aber einen Laden als Kirche an der Grünewalder Straße, in der Gottesdienste gefeiert und Hausaufgabenhilfe geboten werden.

Vor 19 Jahren wurde die Freie evangelische Gemeinde "Christen in Aktion pro Solingen" gegründet. "Seitdem haben wir viel erreicht", findet der Gemeindeleiter Gunter Opitz. Zunächst waren die Gemeindemitglieder am Halfeshof untergebracht, dann hatte die Gemeinde für viele Jahre ihren Sitz an der Brühler Straße. An der Grünewalder Straße hat sie in einem zur Ladenkirche umgebauten einstigen Fahrradladen seit drei Jahren ihr Domizil gefunden.

"Hier sind wir mitten unter den Menschen", sagt Gunter Opitz. Rund 20 Mitglieder hat die Gemeinde. "Wir sind nicht viele Aktive, aber jeder von uns leistet durch sein ehrenamtliches Engagement einen wichtigen Beitrag." Den "Christen in Aktion pro Solingen" ist wichtig, eine offene, überkonfessionelle Gemeindearbeit zu leisten, die stark stadtteilbezogen ist. "Jedem steht unsere Tür offen, und wir haben die Erfahrung gemacht, dass selbst Menschen, die sonst nichts mit dem Thema Glauben anfangen können, sich bei uns wohl fühlen." Das offene, niederschwellige Konzept der Ladenkirche trage ebenso Wesentliches dazu bei — wie die vielen Angebote, die die kleine Gemeinde ihren Besuchern macht. Wer möge, könne einfach in das gemeindeeigene Café kommen. "Bei uns ist keine Voranmeldung nötig, und wir freuen uns, dass mittlerweile Menschen aus allen Generationen und Schichten zu uns kommen."

Zweimal wöchentlich finden Gottesdienste statt, die durch gemeinsames Musizieren und Singen bereichert werden. Nach jedem Sonntagsgottesdienst lädt die Gemeinde in das Kirchencafé ein. Besonders wichtig ist den gläubigen Christen die Kinder- und Jugendarbeit, die in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus gerückt ist. So gibt es parallel zum Sonntagsgottesdienst der Erwachsenen immer einen Kindergottesdienst und für Jugendliche alle 14 Tage den "Teentreff". Ein bedeutender Schwerpunkt ist derzeit der "Felix Kids Club".

Gemeindemitglieder bieten dort Förderung im sprachlichen, kreativen und sportlichen Bereich, Hausaufgabenbetreuung, gemeinsame Mahlzeiten, Spiele und andere Freizeitaktivitäten, Sommercamps sowie Kinderfeste an. Etwa 100 Kinder treffen sich dort regelmäßig. Sie stammen aus den verschiedensten Kulturen und gehören unterschiedlichen Konfessionen an. "Darauf nehmen wir selbstverständlich Rücksicht und versuchen, ein tolerantes Miteinander zu fördern", betont Gemeindeleiter Gunter Opitz.

Wichtig ist das Einbeziehen der Eltern: Sie sind eingeladen, das Gemeindeleben ebenfalls kennenzulernen. Gelegenheit dazu haben sie beispielsweise immer freitags, wenn die "Christen in Aktion pro Solingen" zu einem gemeinsamen Abendessen einladen. In Zukunft möchte die Freikirche ihr Angebot erweitern und vielleicht sogar eine räumliche Vergrößerung erreichen. Deshalb freut sie sich über regelmäßige Spenden. So unterstützt die Volksbank ihre Arbeit seit rund zwei Jahren oder ein Catering-Unternehmen spendet Mahlzeiten. 2500 Euro haben die "Christen in Aktion" nun von der Volksbank erhalten. "Dafür sind wir dankbar und planen auch schon neue Projekte, wie beispielsweise die Zusammenführung von Kindern und demenzkranken Menschen."

(pbm)
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