MIT-Innovationspreis Innovationspreis für Werner Koch

Solingen · Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU traf sich in der Galerie van Remmen.

 Mittelständler (v.l.): Horst Gabriel, Waldemar Gluch, Suzanne Claire Bargheer-Gluch,NRW-Innenminister Herbert Reul, Werner Koch, Gerlinde und Rolf Steingrüber, Marc van Remmen.

Mittelständler (v.l.): Horst Gabriel, Waldemar Gluch, Suzanne Claire Bargheer-Gluch,NRW-Innenminister Herbert Reul, Werner Koch, Gerlinde und Rolf Steingrüber, Marc van Remmen.

Foto: Melchior, Fred Lothar (flm)

Das nennt man wohl Kreislaufwirtschaft: Den ersten Innovationspreis der Mittelstandsvereinigung hat sein Empfänger Werner Koch selbst ausgedruckt. „Wir haben ihn bei seiner Firma Excit3D bestellt. Aber er wusste nicht, dass er für ihn ist“, erläuterte die stellvertretende MIT-Vorsitzende Gerlinde Steingrüber. Am Montagabend erhielt Koch das inzwischen auf eine Schieferplatte montierte halbe Tetraeder aus den Händen von Herbert Reul. Der NRW-Innenminister sprach bei dem Treffen in der Galerie van Remmen an der Bebelallee über innere Sicherheit.

Der Innovationspreis samt Urkunde soll jährlich verliehen werden. MIT-Beisitzer Rolf Steingrüber lobte Werner Koch vor allem für den Aufbau von Deutschlands größtem 3D-Netzwerk: „Herzlichen Dank, Werner, dass du in Solingen bist.“ Die additive Fertigung sei „von unschätzbarem Wert für die Wirtschaft“, betonte der Ausgezeichnete in seiner Dankesrede. Gut 650 Unternehmen, auch solche aus Indien und China, gehörten dem Netzwerk inzwischen an. „Das ist eine Erfolgsgeschichte, die in Solingen entstanden ist. Ich freue mich auf die Zukunft.“

In der, unterstrich Waldemar Gluch eingangs, werde es einige Herausforderungen geben. „Wir müssen Gewerbegebiete bevorraten“, forderte der MIT-Vorsitzende, der sich außerdem gegen höhere Gewerbe- und Grundsteuern sowie für niedrigere Sozialabgaben aussprach. Der Anschluss an die Autobahn A3 bleibt für die MIT ein Dauerthema. Gluch: „Die Trasse in Richtung Langenfeld darf nicht zugebaut werden.“ Der geplante Anschluss des Gewerbegebiets Scheuren an die Viehbachtalstraße sei ein gutes Beispiel, wie andere Straßen durch eine neue Strecke entlastet werden könnten.

Auf einem guten Weg sieht ein langjähriges Mitglied auch die Mittelstandsvereinigung selbst: Horst Gabriel wurde von Gluch für sein Engagement und die bald 20-jährige Mitgliedschaft mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Der Walder Unternehmer, zu dessen zahlreichen Ämtern der Vorsitz beim Arbeitgeberverband und dem Aufsichtsrat der Wirtschaftsförderung gehören, stand früher selbst an der Spitze des Solinger Kreisverbands. Gabriel: „Ich bin von ganzem Herzen MITler.“ Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung sei heute eine „arbeitende Gesellschaft, die Gehör findet in der Stadt“. Und die immer wieder mit prominenten Rednern aufwarten kann – wie beim Wirtschaftsempfang im Mai, als NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart bei codecentric in Ohligs sprach.

Auch Herbert Reul stand schon länger auf der Wunschliste. „Als Europaabgeordneten haben wir ihn immer eingeladen, jetzt als Innenminister klappte es“, freute sich Waldemar Gluch. Die Ansprache von Reul fiel entsprechend dem neuen Arbeitsgebiet aus – auch wenn sich an einigen seiner Grundaussagen nichts geändert hat: „Es gibt keine Simsalabim-Antworten.“

Reul plädierte für eine „realistische, pragmatische Politik: Dann gewinnt man auch Vertrauen zurück.“ Innere Sicherheit sei ein sehr schwieriges Thema, das die Menschen ungeheuer umtreibe. Zur Verbesserung werde man alle Möglichkeiten nutzen. So die Neueinstellung von Polizisten und Verwaltungsangestellten. „Das Fundament für alle Antworten ist: Sie brauchen genügend Leute, gute Leute.“ Die aber auch intakte Gebäude und die entsprechende Ausrüstung benötigen – vom Smartphone über sichere Helme und Bodycams bis zu genügend großen Streifenwagen. Alleine für den besseren Infoaustausch der Polizisten rechnet Reul mit Kosten von 50 bis 60 Millionen Euro. So wie bisher (ein Versuch mit iPads scheierte), könne man in einer modernen Zeit nicht mitspielen. Mit den Daten müsse behutsam umgegangen werden. Reul: „Aber man kann auch übertreiben.“ Wenn Polizisten auf einer Brücke Autokennzeichen notierten, sei das erlaubt. Wenn eine Maschine die Kennzeichen registriere nicht. „Das ist zumindest widersprüchlich. Wir werden die strategische Fahndung einführen. Dafür braucht es ein Gesetz.“ Die Strategie könne nur „null Toleranz“ heißen – auch unter dem Eindruck von rund 8000 Angriffen auf Polizisten in 2017. Auch den neuen Baumhäusern im Hambacher Forst widmete Reul einen Exkurs: „Das ist verboten, was die da machen.“

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