Serie Mein Verein Mit Herz und Seele 60 Jahre für den Fußball

Solingen · Rolf Weichert ist seit knapp sechs Jahrzehnten beim Sportring Solingen 1880/95 aktiv. Der langjährige Kreisjugendobmann trainiert noch heute die Bambini.

Er ist so etwas wie die gute Seele seines Vereins: Mit 16 Jahren hatte der gebürtige Essener seine sportliche Heimat im Sport-Ring Solingen 1880/95 gefunden. Und noch heute ist Rolf Weichert untrennbar mit dem Höhscheider Traditionsverein verbunden: "Ich trainiere einmal in der Woche die Bambini und kümmere mich um die Passangelegenheiten in der Jugendabteilung", erklärt der inzwischen 74-Jährige, der vor zwei Jahren das Amt des Jugendleiters aufgab und sich mittlerweile auch von der Organisation des traditionsreichen Internationalen A-Jugend-Pfingstturniers an der Neuenkamper Straße zurückgezogen hat.

"Wenn man mich um Rat fragt, helfe ich gern, aber mein Nachfolger Burkhard Voßkötter macht das sehr gut", betont Weichert, der zudem als Ehrenamtsbeauftragter weiterhin wichtiger Ansprechpartner für die Vereine des Fußballkreises ist.

Aus beruflichen Gründen war er einst aus dem Ruhrgebiet, wo er für den BV Altenessen 06 gekickt hatte, in die Klingenstadt gekommen. Parallel zum Fußballspielen hatte Weichert bereits im Alter von 18 Jahren seine erste Juniorenmannschaft übernommen. Dabei kann er heute auf eine Fülle spannender Erlebnisse zurückblicken: "Mit der A- und B-Jugend waren wir zum Beispiel in Griechenland und Schweden", erzählt er. Mit einer Kreisauswahl ging es sogar nach Brasilien und in die USA.

"Noch heute treffe ich manchmal A-Junioren von damals, die längst ihren Kindern von diesen tollen Reisen erzählt haben", freut sich Weichert, der einige tausend Nachwuchsfußballer formte. In mehr als drei Jahrzehnten als Kreisjugendbobmann war er für hunderte Mannschaften aus Solingen, Leverkusen, Monheim und Langenfeld zuständig - und pflegte dabei stets auch die Kontakte zu Solinger Partnerstädten wie Aue oder Chalon-Sur-Saone. Auch als Mitglied im Jugendbeirat des Fußballverbands Niederrhein erntete er viel Anerkennung. Sein enormes Engagement brachte Weichert im Jahr 2008 sogar die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz ein.

Seine eigene fußballerische Laufbahn beendete er mit 30 - "als ich geheiratet habe", erzählt Weichert, stellt aber sofort klar, dass er nicht um seine sportliche Zukunft verhandeln musste: "Meine Ehefrau stammt selbst aus einer Sportlerfamilie und hat mich immer unterstützt."

Profifußballer zu werden kam für ihn nie infrage. "Dazu reichte mein Talent nicht", sagt er bescheiden. Unabhängig davon habe er aber ohnehin mehr die Jugendarbeit im Kopf gehabt, betont Weichert: "Jugendliche von der Straße zu holen und Vereinstreue vorzuleben war mir immer sehr wichtig."

(ied)
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