Solingen Mit abgelegten Schuhen viel Gutes tun

Solingen · Die Kolping-Familie St. Clemens sammelt seit dem Adolf-Kolping-Gedenktag gebrauchte Schuhe.

Angefangen hat alles im Jahr 2015, als in Köln, während des Adolf Kolping Gedenktages, 25.000 Paar ausgemusterte Schuhe gesammelt werden konnten. Damals entschloss sich das Kolping-Werk, jährlich eine Schuh-Sammelaktion durchzuführen. So wurden im Oktober an alle aktiven Kolping-Familien des Bistums Kartons, Infomaterial und Rücksendelabels ausgegeben. Auch an die Kolping-Familie St. Clemens in Solingen, inzwischen die einzige Kolping-Gruppe der Klingenstadt. "Wir haben derzeit achtunddreißig Mitglieder, davon ungefähr zwanzig Aktive", sagt Barbara Grahovac. Seit dem Adolf Kolping Gedenktag, der am 4. Dezember - dem Todestag des bekannten Priesters - stattfindet, steht eine Sammelkiste in der Kirche St. Clemens, in welche gebrauchte Schuhe geworfen werden können. "Schuhe, die man noch gebrauchen kann", sagt Barbara Grahovac. Dabei sei es egal, ob es Kinderschuhe, Herren- oder Damenschuhe seien. Verschickt werden die Kisten dann in 10 Kilo bis 21 Kilo schweren Paketen. "Unsere Kiste ist schon ziemlich voll", freut sich Barbara Grahovac. Trotzdem sind alle, die vielleicht noch ein unbenötigtes Paar Schuhe zuhause herumstehen haben, aufgefordert, die Schuhe zu spenden. Denn mit dem Erlös wird gleich mehrfach Gutes getan. Verwertet werden die von den Kolpings-Familien eingesandten Schuhe durch Kolping Recycling. Die Sommerschuhe werden beispielsweise nach Afrika verschickt, die Winterstiefel in die kälteren Regionen der Erde. In den Empfängerländern existieren keine Schuhhersteller. So wird mit den gebrauchten Schuhen zum einen den Händlern geholfen, die sich mit dem Verkauf ihren Lebensunterhalt verdienen können, zum anderen der Bevölkerung, die die Möglichkeit hat, für wenig Geld gute Schuhe zu bekommen. Der Erlös aus der Schuhaktion, die unter dem Motto "Mein Schuh tut gut" läuft, dient zur Aufstockung des Stiftungsvermögens der "Internationalen Adolf Kolping Stiftung". Dazu kommt noch, dass die Aktion dazu beiträgt, Müll zu vermeiden und wertvolle Rohstoffe zu schonen.

Noch ist die Sammelaktion nicht beendet. "Bis Ende Januar können noch Schuhe eingeworfen werden", sagt Barbara Grahovac. Doch schon jetzt heißt es aus dem Bundesverband des Kolping-Werkes, dass es ein "gigantisches Gesamtergebnis" werden wird. So wie der 1813 in Kerpen geborene und in Elberfeld als Kaplan tätige Adolf Kolping sich nicht mit sozialen Missständen abfinden wollte, sondern sich eingesetzt hat mit Rat und Tat und so nicht nur Seelsorger, sondern auch Sozialreformer war, so dient er als Beispiel auch für die Kolping-Familie St. Clemens, die hofft, mit der Schuh-Sammelaktion in Solingen die Welt ein kleines Stück besser zu machen.

(sue)
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