Auszeichnung für Engagement im Solinger Stadtteil Mirko Novakovic ist Ohligser des Jahres
Ohligs · Die Ohligser Jongens verliehen dem umtriebigen Unternehmer bei ihrem Neujahrsempfang in der Festhalle eine Ehrennadel für seine Verdienste um den Stadtteil.
Auch wenn die Einladung noch ein Geheimnis daraus gemacht hatte – wirklich überrascht war wohl keiner der Gäste beim Neujahrsempfang der Ohligser Jongens, dass die Auszeichnung „Ohligser des Jahres 2022“ an Mirko Novakovic ging. Schließlich sind die Aktivitäten des IT-Unternehmers und seiner Ehefrau Dragana in aller Munde – von der Entwicklung des Gebäudekomplexes an der Prinzenstraße mit Gastronomie und Coworking-Space bis zu Kauf und Sanierung der Ohligser Festhalle. Letztere bezeichnete Dr. Jörg Wacker, Präsident der Ohligser Jongens, als „Kern-Immobilie des Stadtteils“ – und bekräftigte den Wunsch, dort neue Veranstaltungsformate fest zu etablieren. Eines davon ist das Jugendcafé, das in den Räumen an der Talstraße geöffnet hat. Angesichts der viel beschworenen Bedeutung der Halle verstand es sich von selbst, das sie am Montagabend auch Schauplatz des Neujahrsempfangs war.
Die Idee für den Empfang, als Netzwerktreffen verschiedener Ohligser Akteure, verfolge man schon seit Jahren, erklärte Wacker – nur Corona sei zuletzt dazwischen gekommen. Volle Stuhlreihen und umlagerte Stehtische gaben den Ausrichtern Recht. Mitglieder von Vereinen, Stadtverwaltung, Kirchen sowie Einzelhändler und andere interessierte Bürger kamen zusammen. Zwischen ihren Gesprächen bei Kanapees erlebten sie eine Reihe von Beiträgen auf dem Podium, stets anmoderiert von Jongens-Geschäftsführer Giuseppe Matera: Musikerin Luisa Skrabic, selbst Mitglied bei den Ohligser Jongens, besang ihre Heimat, Bezirksbürgermeisterin Gundhild Hübel (SPD) lobte den Einsatz des Vereins, der an vielen Stellen des Stadtteils sichtbar sei, und Unternehmerin Felicia Ullrich machte Mut zum bürgerschaftlichen Engagement.
In ihrem launigen Vortrag hatte sie gleich ein paar Anregungen zur Aufwertung des Stadtteils mitgebracht: So könne man vielleicht für am Bahnhof gestrandete Zugreisende einen Wegweiser in Richtung Bäckerei, Eisdiele oder anderer Geschäfte einrichten – gestaffelt nach Länge der Verspätung. „Ehrenamt zahlt die besten Zinsen“, fasste sie zusammen – und riet dazu, sich auch einfach mal für Erreichtes auf die Schulter zu klopfen.
Wie das geht, demonstrierte Wolfgang Rolshoven, Vorsitzender der „Düsseldorfer Jonges“, dem 90 Jahre alten Pendant der Ohligser Initiative aus der Landeshauptstadt, referierte über die Errungenschaften seines Vereins: Der habe zum Beispiel Pläne für einen Anbau an das historische Ständehaus – einstiger Standort des Landtages – verhindert und entscheidend dazu beigetragen, dass das Landesparlament heute am Rhein tagt. Auch den erfolgreichen Einsatz für die Ansiedlung des Deutschen Fotoinstituts in Düsseldorf und die Schaffung eines Kinder-Fußballcamps für unbegleitete Flüchtlinge hob er hervor.
3400 Menschen aus 284 Berufen sind laut Rolshoven bei den Düsseldorfer Jonges organisiert. Lediglich eine Bevölkerungsgruppe fehlt – anders als bei den Ohligser Jongens – satzungsgemäß in der Mitgliederliste des Düsseldorfer Heimatvereins derzeit noch: Frauen. Das gab anderen Gästen Anlass zu kleineren Seitenhieben, die Rolshoven – selbst ein Befürworter weiblicher Mitglieder – aber souverän parierte.
Den Abschluss des offiziellen Teils bildete die Ehrung für Novakovic: Der lieferte, nachdem Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) ihm die silberne Ehrennadel angeheftet hatte, eine besondere Liebeserklärung an die Heimatstadt: „Ich habe in San Francisco gewohnt, wo man die Kinder nirgendwo ohne Auto lassen konnte. Hier können sie mit dem Bus zur Eis-Disco fahren, ohne dass man sich Sorgen machen muss. Es gibt Dinge, die kann man nicht bezahlen.“