Solingen Mini-Kraftwerke: Tests in Solingen erfolgreich

Solingen · Seit fast zwei Jahren heizt Familie Dickhäuser ihr Haus mit einem Prototypen, der jetzt in Serie gegangen ist: mit einem Mini-Kraftwerk mit Stirling-Motor, das nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt. "Grundsätzlich sind wir damit zufrieden", berichtet Gisela Dickhäuser. "Nur in den letzten zwei Monaten hat der Motor sehr oft Störungen, die die Stadtwerke aber immer schnell beheben."

Insgesamt 30 dieser kleinen Blockheizkraftwerke des neuseeländischen Herstellers Whispergen wurden die vergangenen zwei Jahre in Deutschland getestet. Zwei davon in Solingen, weil sich vor allem der Stadtwerke-Miteigentümer MVV aus Mannheim für die neue Technik für Einfamilienhäuser stark macht. 20 der Geräte wurden nach Angaben eines MVV-Sprechers allein in Mannheim erprobt.

Serienproduktion gestartet

"Die Tests der Vorserientypen waren sehr erfolgreich. Auch in Solingen waren wir mit Leistung und Energieeinsparung sehr zufrieden", berichtet der Sprecher. "Es konnten auch noch einige Dinge – zum Beispiel die Steuerung – verbessert werden."

Seit kurzem werden die Whispergen-Geräte im spanischen Baskenland in Serie produziert. Während sie in den Niederlanden und in Belgien schon regulär gekauft werden können, ist der Vertrieb in Deutschland noch im Aufbau. "Wir wollen zwei der baskischen Serien-Geräte erst ein halbes Jahr im Dauertest in Mannheim erproben", sagt der MVV-Sprecher. "Dann entscheiden wir, ob wir uns am Vertrieb in Deutschland beteiligen." Drei weitere deutsche Firmen haben ebenfalls Interesse bekundet.

Ob sich die Dickhäusers eine neue Whispergen-Anlage anschaffen werden, steht noch nicht fest. "Das Gerät ist leider sehr laut", sagt Gisela Dickhäuser. "Aber ich habe gehört, dass die neuen leiser sein sollen." Der jetzige Prototyp wird erst einmal wieder aus dem Keller ausgebaut und zur Auswertung nach Neuseeland geschickt.

Die MVV beteiligt sich derweil an einem neuen Feldversuch (Titel: "Callux") zum Thema Heizen im Eigenheim, nun mit Brennstoffzellen-Technik. "Die Geräte werden erst in sechs bis acht Jahren serienreif sein", sagt der MVV-Sprecher.

(RP)
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