Klinikum Solingen Millionen für "smarte" Aufzüge

Solingen · Ab Juni bekommt das größte Solinger Krankenhaus eine neue Liftanlage. Von der höchsten Investition in diesem Jahr sollen sowohl Gäste, als auch Patienten und Personal profitieren. Die vorbereitenden Arbeiten haben bereits begonnen.

Im Städtischen Klinikum Solingen an der Gotenstraße ist seit ein paar Tagen vor allem eine Tugend vermehrt gefragt: Geduld. Denn weil zurzeit einiger der dortigen Aufzüge außer Betrieb sind, bilden sich vor den Liften gerade zu den Hauptbesuchszeiten mitunter lange Schlangen. Doch geht es nach den Verantwortlichen des Krankenhauses, werden jene "technischen Probleme", auf die die Klinikum-Leitung mit Schildern aufmerksam macht, schon bald der Vergangenheit angehören.

Der Grund: In wenigen Wochen starten im Klinikum umfangreiche Erneuerungsarbeiten an der gesamten Aufzuganlage, die noch aus den 70er Jahren stammt. Für rund vier Millionen Euro bekommt das größte Krankenhaus in der Klingenstadt ab Juni neue Lifte, die später einmal sowohl den Besuchern, als auch den Patienten sowie dem medizinischen Personal das Leben leichter machen sollen.

"Inzwischen laufen erste Vorarbeiten. Bei der Erneuerung handelt es sich um die größte Investition, die wir in diesem Jahr im Klinikum tätigen werden", sagte Dr. Hans-Joachim Müller-Stöver als Aufsichtsratsvorsitzender des Krankenhauses gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. So hätten die bisherigen Aufzüge schon seit geraumer Zeit zunehmend Sorgen bereitet. Beispielsweise sei es zuletzt immer schwieriger geworden, Ersatzteile zu beschaffen, betonte Müller-Stöver, der sich von den nun anstehenden Baumaßnahmen aber nicht allein betriebswirtschaftliche Verbesserungen erhofft.

Darüber hinaus wollen die Entscheidungsträger im Klinikum mit den "smarten" Liften auch die Tür zum Krankenhaus der Zukunft ein Stückchen weiter aufstoßen. Was wiederum mittels der modernen Technik in der neuen Aufzugsanlage geschafft werden soll, die nach ihrer Inbetriebnahme gleichsam eine Art intelligente Kommunikation zwischen den einzelnen Fahrkabinen ermöglichen wird.

Im Klartext: Wird demnächst in einem der fünf Aufzüge im hinteren Eingangsbereich des Klinikums eine bestimmte Station als Ziel angewählt, fährt dieser Lift die entsprechende Abteilung fortan direkt und ohne zusätzlichen Halt an. Gleichzeitig wird diese Information über den Rechner der Anlage jedoch auch an die anderen Aufzüge weitergegeben, so dass diese dann ihrerseits in der Lage sein werden, bei akut auftretenden Notfallsituationen - etwa bei der Einlieferung eines Schwerverletzten - optimal zu reagieren.

Dies bringt zum einen den Vorteil, dass das Wohl des Patienten nach wie vor an erster Stelle steht - und garantiert parallel dazu des Weiteren eine Minimierung der lästigen Wartezeiten, da die Blockierungen einzelner Lifte zukünftig von viel kürzerer Dauer als heute noch sein werden. Was unter anderem dadurch bewerkstelligt werden soll, indem der kleine Lift, der direkt am Haupteingang des Solinger Klinikums liegt und einzig die Kelleretagen des Krankenhauses bedient, ebenfalls in das neue System miteinbezogen wird.

Allerdings ist der Leitung schon jetzt klar, dass die Einführung der modernen Technik zunächst einmal durchaus erklärungsbedürftig sein wird. Aus diesem Grund planen die Verantwortlichen des Klinikums für die erste Zeit nach der Inbetriebnahme der neuen Aufzuganlage, die in ein paar Monaten erfolgen soll, einen Service, der in Krankenhäusern ansonsten doch eher selten anzutreffen ist.

"Wir werden in der Anfangsphase Liftboys vor die Aufzüge stellen, die Informationen geben", kündige Aufsichtsratchef Müller-Stöver am Freitag an. Auf diese Weise wollen die zuständigen Stellen im Klinikum gewährleisten, dass sich Besucher, Patienten sowie Personal schnell mit den Aufzügen vertraut machen.

(or)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort