Solingen Messie-Wohnung nach Brand versiegelt

Solingen · Das Feuer in einer Dachgeschosswohnung an der Neuenhofer Straße war schnell unter Kontrolle. Beim Brand wurde niemand verletzt.

Den Feuerwehrleuten bot sich ein chaotischer Anblick, nachdem sie es schnell geschafft hatten, mit einer Motorkettensäge die Tür einer Dachgeschosswohnung an der Neuenhofer Straße in Höhscheid zu öffnen. Rauch kam ihnen entgegen, und sie mussten sich in der knietief mit Müll verstopften Wohnung einen Weg zu Brandnestern suchen, um einen Schwelbrand mit kleineren Glutnestern in den Griff zu bekommen. Das gelang binnen kurzer Zeit — Personen kamen bei dem Brand der Dachgeschosswohnung eines Zehn-Parteien-Hauses nicht zu Schaden. Der Wohnungsmieter selbst war bei der Arbeit.

 Der Rote Esel in Wald bleibt weiterhin leer.

Der Rote Esel in Wald bleibt weiterhin leer.

Foto: Mak (Archiv)

Gleich mehrere Passanten hatten am Montag gegen 8.45 Uhr Rauch aus dem Dach des Hauses an der Neuenhofer Straße steigen sehen und sofort die Feuerwehr alarmiert. "Eine Frau aus dem Nachbarhaus hat uns rausgeklingelt", so ein Mieter des Hauses, in dem das Feuer ausgebrochen war. "Es brennt bei euch", habe sie gesagt, und auch gut eine Stunde nach dem Eintreffen war dem Mann die Aufregung noch anzumerken: "Das war ein Schreck in der Morgenstunde."

Ein offenes Feuer war bei Eintreffen der Einsatzkräfte der Wachen I, II und III der Berufsfeuerwehr nicht mehr erkennbar. "Wir haben die Wohnungstür gewaltsam aufbrechen müssen, da zunächst nicht klar war, ob sich noch jemand in der Wohnung befindet", sagt Einsatzleiter Dirk Otys. Was sich ihm und seinen Kollegen dann bot, war eine Messie-Wohnung: In beiden Zimmern Müll so weit das Auge reicht — bis zu einem halben Meter hoch. "In der Wohnung sieht es aus wie im Bunker der Müllverbrennungsanlage", sagte ein Polizist.

Für die Einsatzkräfte sind derlei Wohnungen jedoch kein ungewohntes Bild: "Das sehen wir sehr oft", sagt ein Feuerwehrmann auch mit Blick auf den Brand einer Dachgeschosswohnung an der Rathausstraße im Dezember vergangenen Jahres, bei dem ein 44-jähriger Mann einige Tage nach dem Brand an den Folgen einer Rauchgasvergiftung gestorben war. Während dort zudem ein Gebäudeschaden von rund 100 000 Euro zu verzeichnen war, hält sich der Sachschaden am Mehrfamilienhaus in Höhscheid wohl in Grenzen.

Im Schlafzimmer der Dachgeschosswohnung an der Neuenhofer Straße war der Brand ausgebrochen. Was aber letztlich zu dem Feuer führte, das müssen die Ermittlungen der Brandsachverständigen der Kriminalpolizei zeigen. Am heutigen Dienstag sind die Experten vor Ort.

Während des Einsatzes der Feuerwehr, die mit über 20 Wehrleuten angerückt war, sperrte die Polizei zunächst die Neuenhofer Straße in beide Richtungen zwischen Messerstraße und kurz nach dem Haus Kirschheide. Gegen zehn Uhr konnte die Fahrbahn Richtung Stadtmitte wieder freigegeben werden, kurze Zeit später auch wieder die nach Aufderhöhe.

Derweil diskutieren vor dem Haus noch einige Mieter, darunter auch eine junge Frau, die ihre Wohnung direkt neben den Zimmern hat, in denen der Brand ausgebrochen war. Sie arbeitet nur rund 100 Meter entfernt in einer Rechtsanwaltskanzlei und war ebenso wie der Eigentümer von Feuerwehr und Polizei alarmiert worden.

Auch ihr ist die Aufregung noch anzumerken: "Ich bin aber sehr froh, dass meine Wohnung nicht betroffen ist und jetzt auch wieder Strom da ist", sagte sie. Die Brandwohnung wurde dagegen versiegelt, die Stadtwerke klemmten den Strom ab.

(RP/ac)
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