Freibad Friedlicher mit Sicherheitsdienst?

Solingen · Solingen lehnt Security in Freibädern ab. Remscheid hat dagegen damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

 Eintauchen zum Abtauchen: Damit die Schwimmer ohne Sorge ins kühle Nass springen können, gibt es im Remscheider Freibad einen Sicherheitsdienst.

Eintauchen zum Abtauchen: Damit die Schwimmer ohne Sorge ins kühle Nass springen können, gibt es im Remscheider Freibad einen Sicherheitsdienst.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

In der Diskussion um Sicherheitsdienste in Solingens Freibädern kommt eine eindeutige Empfehlung aus der Nachbarstadt: Dort sorgen Sicherheitsdienste oft schon mit ihrer Anwesenheit für Ordnung. Mit erstaunlichem Erfolg. „Größere Randale, wie jetzt zuletzt gelesen, haben wir seit über 20 Jahren nicht mehr“, erklärt Remscheids Sportamtschef Martin Sternkopf.

„Auf jeden Fall“ könne er Sicherheitsdienste in Freibädern der Stadt Solingen empfehlen, sagt Sternkopf auf Nachfrage unserer Zeitung. In den beiden Solinger Freibädern gibt es Diskussionen über den Einsatz von Sicherheitsdiensten, seit es vor zwei Wochen im Freibad Ittertal und im Heidebad zu zwei Fällen von Körperverletzung gekommen ist. Die Solinger Stadtverwaltung und die im Rat vertretenen Fraktionen lehnen bisher einen eigenen Sicherheitsdienst in den Freibädern konsequent ab.

Remscheid zeigt allerdings, dass es funktionieren kann: „Der Sicherheitsdienst wird insbesondere an Tagen mit hoher Besucherfrequenz beauftragt“, sagt der Sportamtsleiter. Ob der Sicherheitsdienst zum Einsatz komme, werde täglich neu entschieden und hänge von der Besucherzahl ab. „In dieser Saison war der bislang natürlich häufig da. In der Regel kommen zwei Mitarbeiter“, erklärt Sternkopf. Die Erfahrungen seien durchweg gut, „hinzu kommt, dass wir ein generelles Alkoholverbot schon vor Jahren ausgesprochen haben“.

Die Kosten sind vergleichsweise gering: 2017 beliefen sich die Kosten für diesen Sicherheitsdienst auf rund 2600 Euro und in diesem Jahr seien bislang 4000 Euro aufgelaufen. Eine genaue Statistik werde über die Eingriffe nicht geführt. „Es ist aber davon auszugehen, dass der Sicherheitsdienst täglich einschreitet“, bilanziert Sternkopf. Gründe für das Einschreiten seien Verstöße gegen das Alkoholverbot oder weil etwa unerlaubte Dinge wie Wasserpfeifen mitgebracht würden. Oder aber, weil sich Gäste nicht an die Badeordnung hielten. Dieser Einsatz des Sicherheitsdienstes werde auch durch die vielen Badbesucher honoriert, freut sich Sternkopf: „Die wissen, dass sie im Freibad einen entspannten Tag verbringen können.“

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt befürwortet einen solchen Sicherheitsdienst: „Zusätzliches Sicherheitspersonal gibt den Mitarbeitern der Schwimmbäder Rückendeckung, die Ordnung und Sicherheit im Bad auch unter schwierigen Bedingungen durchzusetzen“, sagt der Abgeordnete. Der CDU-Landtagsabgeordnete Arne Moritz und sein SPD-Kollege Josef Neumann warnen beide vor vorschnellen Entscheidungen. Nach dieser Badesaison sollten die Verantwortlichen Bilanz ziehen und die Notwendigkeit eines Sicherheitsdienstes bewerten.

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