St. Lukas-Klinik Mehr Plätze für Schlaganfall-Patienten

Solingen · Die Stroke Unit der St. Lukas Klinik in Solingen wächst ab September auf zwölf Betten.

Die St. Lukas Klinik kann ab Anfang September deutlich mehr Patienten mit Schlaganfall behandeln als bisher. Die Stroke Unit (engl. stroke = Schlaganfall) wächst von bisher fünf auf zwölf Betten - eine Steigerung um satte 140 Prozent. Auch die Zahl der Pflegekräfte steigt entsprechend mit. Der neue Krankenhausbedarfsplan für Solingen hatte festgestellt, dass in dieser Spezialabteilung der Neurologie deutlich mehr Betten notwendig sind als bisher.

Schlaganfall-Patienten hätten bisher zum Teil auf der Intensivstation liegen müssen, berichtet Krankenhausdirektor Johannes Wecker. 1300 Patienten mit akutem Schlaganfall oder Vorstufen behandelte die St. Lukas Klinik im Jahr 2015. Schon bei der externen Zertifizierung der Stroke Unit war ein wesentlich größerer Bedarf festgestellt und die Erweiterung auf zwölf Betten empfohlen worden.

"Wir werden unsere Ressourcen dramatisch ausweiten und haben dann die Möglichkeit, den Bedarf in adäquaterer Weise abzudecken als bisher", sagt der Chefarzt der Neurologie, Professor Marcel Dihné. Er sieht in der Erweiterung "eine Stärkung des Standorts zur Schlaganfallbehandlung" und rechnet mit einer "Verbesserung der Qualität". Die Patienten könnten künftig länger auf der Schlaganfallstation bleiben und dort beobachtet werden. Wichtiger Teil der Arbeit einer Stroke Unit ist, schnell die Ursachen des Schlaganfalls herauszufinden und dessen mögliche Folgen einzudämmen.

"Die Kapazitäten mehr als zu verdoppeln, ist räumlich und personell eine große Herausforderung", gibt Johannes Wecker zu. "Aber wir sind zuversichtlich, es bis zum 1. September zu meistern." Bereits seit Anfang Juni stehen in einem ersten Schritt acht statt bisher fünf Betten zur Verfügung. Die notwendigen Umbauten für die Vergrößerung der Stroke Unit auf zwölf Betten laufen bereits, die Personalumkleide der Intensivstation, ein Lagerraum und ein Bereitschaftsdienstzimmer müssen für die Erweiterung weichen. Die Kosten dafür von etwa 200.000 Euro leistet das Krankenhaus aus seinen Betriebsmitteln. Die zusätzlich notwendigen Pflegekräfte wechseln von Normalstationen des Hauses in den Schlaganfallbereich. "Es ist schwierig, qualifiziertes Personal zu finden, denn es müssen examinierte Pflegekräfte sein", erklärt Johannes Wecker.

Professor Dihné lenkte den Blick auf die Symptome. "In dem Moment, wo Sprachstörungen, Lähmungen und Sehstörungen auftreten, sollte man alles stehenlassen und zu uns kommen", empfiehlt er. Die Erscheinungen müssen nicht zusammen auftreten, können wieder verschwinden, und anders als bei akuten Herzproblem verspüren die Patienten keine Schmerzen. Ein Schlaganfall wird hervorgerufen durch einen "schlagartigen" Ausfall bestimmter Funktionen des Gehirns und tritt vor allem bei Menschen über 60 auf. Als Risikofaktoren gelten Bluthochdruck, Rauchen, erhöhte Cholesterinwerte, Übergewicht und Diabetes.

(bjd)
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