Solingen Mehr neue Häuser, aber weniger Wohnungen

Solingen · Die Schere auf dem Wohnungsmarkt in der Klingenstadt geht immer weiter auseinander. Dies ergibt sich aus einer aktuellen NRW-weiten Erhebung des Landesamtes für Statistik, die am Freitag in Düsseldorf der Öffentlichkeit präsentiert worden ist.

Demnach stieg die Zahl der erteilten Baugenehmigungen für Wohngebäude im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Solingen zwar um 17,1 Prozent. Gleichzeitig sank aber die Zahl der Wohnungen in den neu zu errichtenden Häusern beträchtlich, was wiederum darauf zurückzuführen ist, dass der Trend zuletzt verstärkt zum Bau von Einfamilienhäusern gegangen ist.

In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass zwischen Januar und Juni 2017 in der ganzen Stadt 48 neue Bauvorhaben für Wohngebäude auf den Weg gebracht wurden (erstes Halbjahr 2016: 40). Davon entfielen 44 Baugenehmigungen auf die Errichtung von Einfamilienhäusern (plus 69,2 Prozent), während die Zahl der Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser um 71,4 Prozent auf nur noch vier Gebäude zurückging. Zweifamilienhäuser tauchen in der Statistik für 2017 gar nicht auf.

Eine Entwicklung, die sich naturgemäß auch in der Anzahl der neuen Wohnungen niederschlägt. Diese sank im Vergleichszeitraum um 35,5 Prozent von 141 Einheiten im ersten Halbjahr 2016 auf nunmehr 91 Einheiten, wobei das vor allem mit der niedrigeren Zahl von Wohnungen in neuen Mehrfamilienhäusern zusammenhängt. In diesem Segment wurden nämlich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres lediglich 47 Einheiten genehmigt. Zum Vergleich: Von Januar bis Juni des Vorjahres hatten die Statistiker noch 113 neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern registriert.

Experten führen die Steigerung bei Einfamilienhäusern auf die momentan historisch günstigen Bauzinsen zurück, die auch junge Familien in die Lage versetzen, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen.

(RP)
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