Solingen Mehr Geld für die Stadt durch Werbung

Solingen · Es geht um die Werbung auf Plakatwänden, an Wartehäuschen an Bushaltestellen sowie auf Litfaßsäulen. Dafür erhält Solingen vom nächsten Jahr an doppelt so viel Pacht.

Zugleich verpflichtet sich das Werbeunternehmen Ströer/DSM die knapp 160 Wartehäuschen zu modernisieren, zehn neue an Wunschstandorten der Stadt zu errichten sowie auf ihren Werbeflächen in einem Umkreis von 100 Kilometern für einige Solinger Großveranstaltungen wie die Kultursommernacht kostenlos Werbung und damit Stadtmarketing zu betreiben.

Das sei ein gutes Ergebnis, wertet Oberbürgermeister Norbert Feith gestern vor der Presse den neuen Vertragsabschluss mit Ströer/DSM, die auch bislang die Werberechte in Solingen besaßen. Der neue Vertrag zu verbesserten Konditionen gilt ab 2012 und hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Er bringt der Stadt in diesem Zeitraum Pachteinnahmen von mehr als 1,2 Millionen Euro. Gegenüber dem bisherigen Vertragswerk ist das eine Steigerung der sogenannten Konzessionsabgabe von 50 Prozent. OB Feith hebt dies denn auch ausdrücklich hervor. Frank Balkenhol und Rainer Becker von der Wirtschaftsförderung sowie Erwin Kohnke und Fabian Kesseler vom Büro des Rates haben den neuen Vertrag für die Stadt in diesem Jahr maßgeblich ausgehandelt. Die Ausschreibung mit der Vergabe durch die Politik lief über ein Interessen-Bekundungsverfahren.

Die Neuvergabe der Werberechte ist offenbar überfällig gewesen. Denn das Paket des alten Vertrages stammt zum Teil noch aus den 1960er Jahren. Eine Zeit, in der die Städte noch Miteigentümer der einstigen Städtereklame beziehungsweise der Deutschen Städte Medien waren. Diese wurde von Ströer 2002 gekauft.

Hermann Meyersick und Thomas Lehner, Geschäftsführer beziehungsweise Niederlassungsleiter Bergisches Land bei Ströer/DSM, wollen in Zukunft möglichst auch internationale Werbung von Automobilkonzernen oder Elektronikfirmen auf den hiesigen Werbeflächen präsentieren. Zusätzliche Plakatwände sollen nach ihren Worten allerdings nicht entstehen. Konzept ist vielmehr, die Werbung hochwertiger zu präsentieren. Die üblichen, neun Quadratmeter großen aufgekleisterten Pappflächen gehören dann der Vergangenheit an. Stattdessen kommt die Werbung hinter Glas sowie auf Rollflächen; und sie wird beleuchtet.

Zehn neue Wartehäuschen

In 2012 will Ströer/DSM alle rund 160 Bushaltestellen-Wartehäuschen mit ihren Werbeflächen modernisieren. Sie erhalten einen neuen Anstrich. Falls nötig, wird das Glas ausgetauscht. Gut 100 000 Euro werden nach den Worten von Geschäftsführer Hermann Meyersick in die zehn neuen Wartehäuschen investiert. Auf 2,5 Millionen Euro beziffert er zudem den Wert der Medialeistungen in den kommenden zehn Jahren, die ebenfalls Bestandteil des neuen Vertrages sind.

Image-Kampagnen der Stadt, aber neben der Nacht der Museen beispielsweise auch die Solingen-Messe will Ströer/DSM auf den Flächen bewerben. Das Drucken der Plakate sowie das Anbringen übernimmt das Unternehmen dabei ebenfalls kostenlos.

(RP/rl)
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