Terrorismus Mehr Gefährder im Bergischen als im Großraum Düsseldorf

Wuppertal · Der Großraum Düsseldorf ist mit bis zu 30 Gefährdern eine der Hochburgen in NRW. Noch mehr potenzielle Terroristen leben laut der Polizei Wuppertal im Bergischen Land.

 Die Salafistenszene in Solingen und im Bergischen gilt als gewaltbereit. 2012 schlugen Salafisten bei einer Demo auf Polizisten ein.

Die Salafistenszene in Solingen und im Bergischen gilt als gewaltbereit. 2012 schlugen Salafisten bei einer Demo auf Polizisten ein.

Foto: mak (Archiv)

Eine konkrete Zahl will die für Wuppertal, Solingen und Remscheid zuständige Polizeibehörde nicht nennen. Doch die Zahl der Gefährder, die im Bergischen Städtedreieck ihren Lebensmittelpunkt haben, sei höher als die im Großraum Düsseldorf. "Wir sind etwas mehr belastet", sagte ein Sprecher auf Anfrage unserer Redaktion. In den drei bergischen Städten leben rund 620.000 Menschen.

Die Behörde wolle auch deswegen keine genaue Zahl nennen, weil sich die Zahl der Gefährder andauernd ändere. So verlagerte sich in der Vergangenheit auch die Szene von Solingen nach Wuppertal. Inzwischen gebe es keine Veranstaltungsräume in Wuppertal und Solingen mehr, die von Gefährdern konkret genutzt würden. Mindestens zwei Moscheen in Solingen werden indes vom Verfassungsschutz überwacht.

In ganz NRW haben die Sicherheitsbehörden Insidern zufolge etwa 160 Gefährder identifiziert. Gefährder gelten als potenzielle Terroristen. Sie werden von der Polizei überwacht. Mit welchen Mitteln, hänge auch davon ab, wie konkret die Gefahr sei, erklärte der Sprecher. "Die Überwachung fängt damit an, dass man Informationen sammelt, zum Beispiel über begangene Straftaten." Werde die Gefahr konkreter, könne man Gefährder observieren. Ein anderes Mittel, das die Polizei anwendet, sind sogenannte Gefährderansprachen. "Es geht darum, sich als Polizei zu zeigen. Wir signalisieren: Achtung, wir sind da", sagte der Sprecher.

(sef)
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