Solingen Literarische Revue: Nina Hoger liest "Nach Mitternacht"

Solingen · Wenn das Wort vom literarischen "Fräuleinwunder" je gepasst hat, dann hier: Irmgard Keun und Mascha Kaléko schufen vor 1933 einen völlig neuen Sprachstil in der Literatur - perlend wie Champagner, leicht zu verstehen und doch mit einem analytischen Blick auf das Seelenleben der Menschen der am Abgrund taumelnden Weimarer Republik.

Beide überlebten im Exil Deutschlands dunkelste Zeit.

Autor Heiner Bontrup geht in der literarischen Revue "Nach Mitternacht", die am 28. Juni um 18.30 Uhr im Zentrum für verfolgte Künste zur Aufführung kommen wird, von der Frage aus, was sich diese beiden großen Autorinnen wohl zu sagen gehabt hätten, wären sie einander nach dem Zweiten Weltkrieg begegnet. Durch die Einbindung von Auszügen aus dem titelgebenden Roman "Nach Mitternacht" von Irmgard Keun wird die Aktualität und das Zeitüberspannende des Themas Flucht und Vertreibung erfahrbar. Begleitet werden die Texte von Keun und Kaléko von Bachs Goldberg-Variationen, französischen Chansons sowie aktuellen Vertonungen von Kaléko-Gedichten.

Vor der literarischen Revue findet ein literarisches Gespräch zu Irmgard Keun in Form eines Doppelinterviews statt. Autor Heiner Bontrup trifft auf Professor Heinrich Detering und die Tochter Irmgard Keuns, Martina Keun. Die Akteure der Zeitreise durch 30 Jahre deutsche Geschichte und der Wiederbegegnung mit zwei großen Literatinnen sind: Nina Hoger (Irmgard Keun), Margaux Kier (Mascha Kaléko), Olaf Reitz (Erzähler) und Henning Brand (Klavier).

(red)
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