Laufen ist für Radevormwalder nur Teil des Trainingsprogramms Warum „Vokuhila“ beim Laufen hilft

Radevormwald · Christoph Schlüter, Berufsfeuerwehrmann aus Radevormwald, hat erfolgreich an einigen internationalen Sportereignissen teilgenommen.

Christoph Schlüter beim Aufwärmen im Stadion Kollenberg. Auch hier trainiert er regelmäßig. Die Kluft für die TSV-Athleten hat übrigens die Physiotherapie-Praxis „der gesunde weg“ gesponsert.

Christoph Schlüter beim Aufwärmen im Stadion Kollenberg. Auch hier trainiert er regelmäßig. Die Kluft für die TSV-Athleten hat übrigens die Physiotherapie-Praxis „der gesunde weg“ gesponsert.

Foto: Stefan Gilsbach

Wenn man Christoph Schlüter fragt, ob er für Anfänger im Laufsport einen Tipp hat, dann nennt er unter anderen diesen: „Vokuhila“. Moment mal – war das nicht die berühmt-berüchtigte Frisur aus den 1980er-Jahren, zu der gerne auch ein Schnäuzer getragen wurde? „Vorne kurz, hinten lang“ bedeutet in diesem Fall allerdings die Lauftechnik: Den Fuß vorne nicht zu weit nach vorne strecken, dafür eher nach hinten. „Den Ratschlag habe ich von Heiko Mann bekommen“, erzählt Schlüter. „Er war gewissermaßen mein Mentor, als ich selber mit dem Ausdauersport begonnen habe.“

Heiko Mann ist als Polizist beim Bezirksdienst in Wermelskirchen tätig, und auch Christoph Schlüter kümmert sich beruflich um die Sicherheit der Bürger. Er ist Disponent der Feuerwehrleitstelle in Wuppertal. „Bei der Berufsfeuerwehr bin ich seit 2002“, berichtet er. Körperliche Fitness gehört in diesem Job natürlich dazu, in regelmäßigen Abständen müssen die Einsatzkräfte beweisen, dass ihre Kondition den Anforderungen entspricht.

Mit dem Sport hat der heute 41-Jährige aber schon in der Jugend begonnen. „In der dritten Schulklasse“, erinnert er sich. „Zunächst habe ich vor allem Fußball gespielt.“ Doch mit der Zeit begann er sich mehr für Leichtathletik und Ausdauersport zu interessieren. Er wurde Mitglied des TSV Schwarz-Weiß Radevormwald und dem Verein bis heute treu. Laufsport ist nur ein Teil des Trainingsprogramms, das Christoph Schlüter absolviert.

2011 nahm er an den „World Police & Fire Games“ in New York teil, sozusagen der Olympiade für Polizei und Feuerwehr. Dabei wurde Schlüter Vizeweltmeister, gewann die Silbermedaille im Hochsprung. Auch am Ultramarathon wollte er teilnehmen, doch wegen des schweren Hurrikans „Irene“ mussten einige Wettkämpfe ausfallen, auch der Marathon wurde abgesagt. Zwei Jahre später war er erneut an diesem Wettbewerb dabei, gewann in Belfast Bronze im Hochsprung. 2013 fand man den Radevormwalder Sportler dann in Norwegen beim Wettkampf „Styrkeproven“, bei dem eine Strecke von 583,5 Kilometer von Trondheim nach Oslo zurückgelegt wird.

2015 stellte Schlüter sich einer weiteren Herausforderung: dem „Iron Man“ in Köln: 3,8 Kilometer durch die Kölner Regattastrecke schwimmen, dann per Rad über 180 Kilometer über Land, durch Vororte bis hinein in das Zentrum von Köln, wo es den abschließende Marathonlauf zu bewältigen gab, also 42,2 Kilometer. Selbst einen erfahrenen Sportler wie Christoph Schlüter brachte das an die Grenzen. „Die letzten Laufkilometer waren eine Qual, ein reiner Kampf“, berichtet er. Doch er hielt durch bis zum Ziel.

Das Umsteigen vom Rad aufs Laufen während des Triathlons ist nicht ohne Tücken, weiß er aus Erfahrung. „Man fühlt sich, wenn man plötzlich zu Fuß ist, sehr langsam, und dann neigt man dazu, ein zu hohes Tempo zu nehmen.“ Doch Ausdauer geht vor Geschwindigkeit.

Wenn er sich auf solche großen Wettbewerbe vorbereitet, läuft Christoph Schlüter in der Woche 30 bis 40 Kilometer Trainingsstrecken. Ansonsten lässt er es ruhiger angehen. „Am Anfang bin ich hauptsächlich zur Entspannung gelaufen, da kann man gut Stress abbauen.“ An schönen Strecken zum Laufen fehle es in Radevormwald nicht: „Man ist hier ja überall rasch in der freien Natur, beispielsweise im Wiebachtal.“ Generell habe er sich beim Sport stets an dem orientiert, was ihm Freude mache.

Das richtige Schuhwerk sei natürlich wichtig: „Wenn man einen Schuh trägt, der für Menschen mit Knickfuß geeignet ist, leidet aber gar nicht darunter, dann ist das kontraproduktiv.“ Ein anderes wichtiges Utensil: die Pulsuhr. „Die hat mit beim Training sehr geholfen.“ Beim Training für Wettkämpfe sei es ebenso wichtig, reichlich Kohlenhydrate zuzuführen. Er sei aber nicht der Typ, der Kalorien zähle, versichert Schlüter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema