Solingen Lastwagen sorgen für Ärger in Unterburg

Solingen · Da Lkw morgens im Ort stehen, kommen an den Behelfsampeln häufig nur wenige Pendler durch das Nadelöhr in Unterburg. Nach der Straßensperrung um 7 Uhr bleibt ihnen nichts anderes übrig, als zu drehen und Umwege zu fahren.

 Die Großbaustelle in Unterburg wird täglich von Lastwagen angefahren. Bevor die Lkw-Ladungen an der Baustelle selbst gelöscht werden können, stehen die Laster oftmals an den Behelfsampeln im Weg - und Pkw-Fahrer schaffen es nicht mehr rechtzeitig vor der Sperrung der Straße ab 7 Uhr durch den Ort.

Die Großbaustelle in Unterburg wird täglich von Lastwagen angefahren. Bevor die Lkw-Ladungen an der Baustelle selbst gelöscht werden können, stehen die Laster oftmals an den Behelfsampeln im Weg - und Pkw-Fahrer schaffen es nicht mehr rechtzeitig vor der Sperrung der Straße ab 7 Uhr durch den Ort.

Foto: Köhlen

Die Großbaustelle in Unterburg zehrt weiter an den Nerven von Autofahrern und Anwohnern. Voraussichtlich bis zum Frühjahr 2018 bleibt die Eschbachstraße im Ortskern an Wochentagen tagsüber gesperrt, da die Stadt Solingen sowie der Wupperverband an einem besseren Hochwasserschutz für den kleinen Stadtteil im Osten der Klingenstadt arbeiten. Was gerade in den Morgenstunden für viele Pendler zu einem wahren Vabanquespiel wird.

 Weiteres Ärgernis: Ausweichstrecken wie in Stöcken (Bild) sind oftmals wegen anderer Bauarbeiten ebenfalls überlastet.

Weiteres Ärgernis: Ausweichstrecken wie in Stöcken (Bild) sind oftmals wegen anderer Bauarbeiten ebenfalls überlastet.

Foto: Köhlen Stephan

Denn nach der Beobachtung etlicher Unterburger ist es frühmorgens allein dem Zufall überlassen, wer es rechtzeitig - vor der Sperrung der Straße - an den Baustellenampeln vorbei durch den Ort schafft. Der Grund: Bereits vor der Schließung um 7 Uhr steuern zahlreiche Lastwagenfahrer die Baustelle an, um dann vor den momentanen Behelfsampeln zu warten und so den anderen Verkehrsteilnehmern im Weg zu stehen.

Mit der Folge, dass bisweilen lediglich "fünf Autos bei den Grünphasen durchkommen", und vielen Autofahrern - trotz frühen Aufstehens - nach der pünktlichen Sperrung der Durchfahrt nichts anderes übrig bleibt, als zu drehen sowie einen "circa 30-minütigen Umweg" über die Ausweichstrecken in Kauf zu nehmen, klagte jetzt ein genervter Burger. Seine Forderung ist deshalb, dass die Lkw tatsächlich erst um 7 Uhr morgens nach Unterburg kommen.

Bei der Stadt Solingen bestätigen die Verantwortlichen die mittlerweile zeitgenaue Schließung der Eschbachstraße. "Zunächst haben die Bauarbeiter in der Anfangsphase der Baustelle auch nach 7 Uhr noch einzelne Autofahrer durchgelassen", sagte eine Rathaus-Sprecherin in der zurückliegenden Woche auf Anfrage unserer Redaktion. Aber dies habe sich auf Dauer als wenig sinnvoll erwiesen. Denn schließlich seien auf diese Weise die Arbeiten durch Nachzügler immer wieder verzögert worden, so dass man nun auf die pünktliche Sperrung achte, hieß es aus der Verwaltung. Von Lkw, die schon vor 7 Uhr in Burg ständen, sei hingegen nicht bekannt

Eine Aussage, die die Gemüter in Unterburg kaum zu beruhigen imstande ist. Im Gegenteil, monieren die Anwohner doch zusätzlich zu der Großbaustelle vor den eigenen Haustüren überdies ganz prinzipiell das Baustellenmanagement in Solingen. So seien nämlich auch die Ausweichstrecken oftmals hoffnungslos überlastet - was daran liege, dass dort parallel zu der Maßnahme in Unterburg gearbeitet werde.

Beispiel Stöcken: Dort unterhalten die Stadtwerke Solingen (SWS) bereits seit dem Sommer eine Baustelle. Wobei die Stadt jetzt noch einmal betonte, diese Maßnahme sei genauso wie weitere Bauarbeiten im Stadtgebiet sehr wohl mit der Hochwasserschutz-Optimierung in Unterburg abgestimmt worden. "So haben die SWS darauf geachtet, dass es in Stöcken lediglich während der Sommerferien eine einspurige Verkehrsführung gegeben hat", sagte die Stadtsprecherin. Inzwischen könne die Baustelle wieder zweispurig passiert werden, unterstrich das Rathaus, wo die zuständigen Beamten davon ausgehen, dass die Koordination der Bauarbeiten in der Stadt - gerade auch in Bezug auf die Dauermaßnahme in Burg - im Großen und Ganzen relativ gut funktioniert.

Tatsächlich lassen sich Behinderungen jedoch nie vollständig vermeiden. Was nicht allein für Stöcken, sondern in einem noch größeren Maße für die offizielle Umleitung über die Remscheider Straße gilt. Erst gestern kam es dort erneut zu Staus - die diesmal indes keine Baustelle, sondern einen Unfall zum Grund hatten. Am Morgen war gegen 7.15 Uhr ein Mercedes-Fahrer auf der Solinger Straße in Remscheid in den Gegenverkehr geraten und mit einem Opel-Fahrer zusammengestoßen, der nach Solingen fuhr. Der Opel-Fahrer verletzte sich leicht - und die Polizei meldete später "erhebliche Beeinträchtigungen im Berufsverkehr".

(or)
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