Solingen Kunstwerke als Leihgabe

Solingen · Silag-Chef Siegfried Lapawa bietet Langenfeld Skulpturen an, die ihm bei Immobiliengeschäften in Remscheid und Solingen zugefallen sind. Als Leihgaben kommen Objekte von Serban Rusu und Wolfgang Frische in Betracht.

 Die große Schreitende“ heißt die über drei Meter hohe Skulptur des Bildhauers Serban Rusu, die in Remscheid an der Nordstraße.

Die große Schreitende“ heißt die über drei Meter hohe Skulptur des Bildhauers Serban Rusu, die in Remscheid an der Nordstraße.

Foto: Saltmann

Noch steht "Die große Schreitende" oberhalb einer Treppe in Remscheid an der Nordstraße 3. Aller Voraussicht nach wird die einst von Bildhauer Serban Rusu geschaffene Stahlskulptur indes schon sehr bald im Langenfelder Zentrum zu sehen sein -zum Beispiel an der Freitreppe zum neugestalteten Marktplatz. Denn das Rusu-Objekt gehört zu den Kunstwerken, die der Unternehmer Siegfried Lapawa leihweise der Stadt Langenfeld zur Installation im öffentlichen Straßenraum überlassen möchte. "Ich will dafür kein Geld haben", meinte der Chef der Silag Handel AG, die 2007 ihren Firmensitz von Solingen an die Liebigstraße verlegt hatte.

Die über mehrere NRW-Städte verteilten Skulpturen waren Lapawa sozusagen als Dreingabe bei einem großen Grundstücksgeschäft in den Schoß gefallen. Er hatte einstige Landeszentralbank-Gebäude erworben, für die nach der Bundesbank-Strukturreform kein Bedarf mehr bestand. Der Unternehmer lässt die erworbenen Immobilien nach eigenen Worten für neue Nutzungen herrichten. Einst als "Kunst am Bau" platzierten Skulpturen spielen dabei keine Rolle mehr.

In die ehemalige Solinger Filiale der Landeszentralbank an der Ecke zwischen Wuppertaler Straße und Dorper Straße ist schon vor Jahren ein Sicherheitsfirma eingezogen. Der kleine, gepflasterte Vorplatz, auf dem die Skulptur steht, wirkt ungepflegt - an allen Ecken schießt das Unkraut zwischen den Steinen hervor. Trotzdem wäre es für den Solingerstadtsprecher Lutz Peters "ein Verlust", wenn das Kunstwerk die Klingenstadt gen Langenfeld verlassen würde.

Im städtischen Kulturbüro arbeiten Juliane Kreutzmann und Eckart Heske zurzeit an einem Konzept, welche der von Lapawa angebotenen Objekte in Langenfeld einen neuen Standort finden könnten. Die Vorschläge sollen den Stadtpolitikern Heske zufolge "vermutlich in der letzten Kulturausschuss-Sitzung vor der Sommerpause" unterbreitet werden. Vor allem drei Kunstwerke aus der Lapawa-Offerte scheinen in Betracht zu kommen.

Als Auswahlkriterium gilt dabei nach Kreutzmanns Worten nicht allein der künstlerische Wert der Objekte, sondern auch die Frage, inwieweit sie sich rein technisch nach Langenfeld verpflanzen lassen. Der städtische Bauplaner Wolfgang Honskamp hat sich nicht nur an der Remscheider Nordstraße ein Bild von Rusus großer Schreitender gemacht, sondern auch in Solingen an der Dorper Straße die "Gruppe Vögel" besichtigt - ein Werk des Künstlers Wolfgang Frische aus Bedburg-Hau. Frische erfuhr gestern durch den Anruf der RP von dem Vorhaben, seine Vogelgruppe nach Langenfeld zu versetzen, hatte aber grundsätzlich keine Einwände dagegen ("Ich möchte dann aber schon dabei sein!").

Demnächst wird Heske ins westfälische Herford fahren, um dort die dritte Skulptur in Augenschein zu nehmen: "Monoform 16" von Gottfried Honegger. "Das ist wohl das interessanteste Objekt", merkte Kreutzmann im Gespräch mit der RP an. "Honegger ist ein international sehr bekannter Künstler."Bürgermeister Frank Schneider hat einen möglichen Standort für die Leihgaben parat: "Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, im Bereich des Stadtgartens ein Kunstwerk zu platzieren."

(RP)
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