Solingen Kunstrasenplätze sind ein Volltreffer

Solingen · Von 2003 bis 2006 entstanden 13 Kunstrasenplätze. Für die Sanierung wird bereits gespart. Drei Millionen Euro sind nötig.

 Grätschen bis der Kunststoff fliegt: Die Kunstrasenplätze in Solingen werden ab 2018 nach und nach saniert.

Grätschen bis der Kunststoff fliegt: Die Kunstrasenplätze in Solingen werden ab 2018 nach und nach saniert.

Foto: Köhlen (Archiv)

In Solingen wurde noch auf Ascheplätzen Fußball gespielt, als in Nachbarstädten wie Richrath bereits der filigrane Kick auf Kunstrasenplätzen gepflegt wurde. Doch das änderte sich 2003: Aus ehemals 18 Fußballplätzen mit Asche entstanden bis 2006 13 Kunstrasenplätze in der Klingenstadt. "Die Umwandlung insgesamt hat sich für den Solinger Sport als Volltreffer erwiesen", sagt Horst Schulten, Leiter des Stadtdienstes Sport und Freizeit. Nicht nur für den Vereins- und Schulsport, sondern auch für die öffentliche Nutzung der Plätze außerhalb der Vereinsstunden, ergänzt Stadtdienst-Mitarbeiterin Vanessa Jaczek: "Das haben wir von Anfang an unterstützt - im Gegensatz zu anderen Städten."

15 bis 27 Mannschaften pro Platz werden mitunter gezählt, stark beansprucht sind insbesondere die Plätze Bavert in Wald oder der am Flockertsholz in Gräfrath. "Aber auch die Bernd-Kurzrock-Sportanlage wird sehr stark in Anspruch genommen", sagt Horst Schulten, "in der Zeit von 16.30 bis 21.15 Uhr sind keine freien Kapazitäten auf den Plätzen mehr vorhanden".

Und es wird nicht nur Fußball auf den Kunstrasenplätzen gespielt. Rugby, American Football und Hockey stehen ebenfalls auf dem Programm, selbst private Personal-Trainer bieten Trainingseinheiten auf den Plätzen an: "Die wollen mit ihren Sportlern ebenso an die frische Luft wie Kinder, die sich in ihrer Freizeit auf dem Fußballplatz treffen", sagt Vanessa Jaczek.

Die rege Nutzung der Plätze macht nicht nur eine regelmäßige professionelle Pflege und Unterhaltung durch die Technischen Betriebe Solingen erforderlich, um eine lange Lebensdauer zu erhalten. In absehbarer Zeit steht überdies eine Sanierung an. In der Regel, so der Stadtdienstleiter, würden die Kunstrasenplätze zwölf bis 15 Jahre halten. "Unsere Plätze sind insgesamt in einem guten Zustand. Dort, wo eine besonders starke Beanspruchung stattfindet, beispielsweise im 16-Meter-Raum oder an Elfmeterpunkten, wurden bereits Ausbesserungen vorgenommen", erklärt Schulten. Selbst großflächige Stücke wurden schon auf Plätzen ausgetauscht, an der Zietenstraße rund 400 Quadratmeter. "Wir kontrollieren regelmäßig die Plätze und bewerten die Flächen nach Verkehrssicherheit und Funktionalität. Diese Kriterien müssen erfüllt sein", betont der Leiter des Stadtdienstes Sport und Freizeit. Weniger ins Gewicht fallen da optische Gründe. Und so könne es schon vorkommen, dass Fußballplätze unterschiedlich grünen Kunstrasen haben.

Laut Plan steht eine Sanierung von zwölf Kunstrasenplätzen ab 2018 an. Schulten geht aufgrund des guten Zustandes der Plätze aber davon aus, dass der Start der Sanierung nach hinten verschoben werden kann. Eventuell bis 2022. "Der Platz am Hermann-Löns-Weg wird nicht erneuert. Er wird voraussichtlich 2018 durch den Neubau an der Höher Heide ersetzt", erklärt Schulten.

Da auf den Plätzen in der Größenordnung von 90 mal 54 Metern beziehungsweise 105 mal 68 Metern in Solingen "nur" der Teppich ausgewechselt werden muss, ist mit Kosten von 250.000 Euro pro Platz zu rechnen. Macht bei zwölf Plätzen also eine Summe von drei Millionen Euro. "Die Sportpolitik hat bereits Pflöcke eingeschlagen. Seit 2012 werden 100.000 Euro von der Sportpauschale für die anstehende Sanierung der Kunstrasenplätze zurückgelegt", sagt Horst Schulten.

Eine halbe Million Euro habe man derzeit auf der hohen Kante. Davon könnten zwei Plätze erneuert werden. "Der Erlös des Stadion-Verkaufs in Ohligs abzüglich der Kosten für den Neubau des Platzes in Aufderhöhe soll ebenfalls der Sanierung der Kunstrasenplätze zugutekommen", sagt der Stadtdienstleiter.

(uwv)
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