Solingen Kunstprojekt: Der Himmel über Haan

Solingen · Die Stadt Haan hat ein neues Kunstwerk. An der seitlichen Südfassade des historischen Rathauses ist jetzt ein Spiegelbild-Fenster zu sehen, das kein Fenster ist. Es war noch nie eins, sagen die Denkmalschützer. Und darum wird es als "Disfunktional" beschrieben. Innen befindet sich der große Rathaussaal. Da, wo das vermeintliche Fenster sein könnte, ist nur eine weiße Wand. Und von außen war das Fenster in der oberen Etage ursprünglich nur eine architektonische Fassaden-Auflockerung.

 Güdny Schneider-Mombaur vor ihrem Spiegel-Fenster.

Güdny Schneider-Mombaur vor ihrem Spiegel-Fenster.

Foto: ola (Archiv)

Nach der Idee des Künstlerehepaars Güdny und Wolfram Schneider-Mombaur wurde in dem Fenster ein Spiegel angebracht, der den "Himmel über Haan" widerspiegelt. Kunstgeschichtlich betrachtet, sagt Wolfram Schneider-Mombaur, verbindet das Motiv des Fensters Innen und Außen. Von Anfang an war die Installation eine Herausforderung. Zuerst hatte sich irgendjemand vermessen und ein zweiter Spiegel musste hergestellt werden, dann brach der zweite Spiegel entzwei und zum Schluss mussten die Handwerker auf ihrer Arbeitsbühne mit Windböen, Gewitter und Hagel kämpfen. Der Professionalität und der Erfahrung der Beteiligten ist es zu danken, dass keine weiteren Schäden zu beklagen sind. Die Künstler weisen darauf hin, dass der Rapport der Fassadensteine, der in den Fugen sichtbar gemacht wird, im Spiegelfenster bewusst fortgeführt wurde, um somit eine Fassadeneinheit herzustellen.

(gs)
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