Solingen Kulturpolitiker stimmen Konzept fürs Zentrum zu

Solingen · Erleichterung über einen einstimmigen Beschluss im Kulturausschuss und ein deutliches Signal in Richtung Düsseldorfer Bezirksregierung und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Köln.

"Ich gratuliere", wertet Vorsitzender Rainer Villwock (FDP) das richtungsweisende Votum der Kulturpolitiker in der Sitzung am Donnerstag. Der Ausschuss stimmt dem Finanzierungs-Konzept "KMS 2020" für das Kunstmuseum zu. Danach wird das Zentrum für verfolgte Künste maßgeblich über eine neue Kunst-stiftung finanziell abgesichert. Aufgelegt wird die Stiftung mit Geldern der hiesigen Stadtsparkasse über die jährliche Ausschüttung für gemeinnützige Zwecke.

Zugleich bittet der Kulturausschuss Oberbürgermeister Norbert Feith noch vor der Ratssitzung am 14. Juli, in der über die Konzeption endgültig entschieden wird, Kontakt mit dem LVR sowie der Bezirksregierung aufzunehmen, um die Garantieerklärung zu erörtern.

Feith hält das Modell jedenfalls für genehmigungsfähig bei der Bezirksregierung als Finanzaufsicht. Diesen Eindruck habe er bei Gesprächen Mitte Juni, an denen auch Vertreter des LVR teilgenommen hätten, gewonnen. Über die Einschätzung des Landschaftsverbandes habe er noch keine Rückmeldung.

"Das ist ein vernünftiger, gangbarer Weg", wertet Manfred Krause (Grüne) die Konzeption. Dorothee Daun (SPD) sieht indes keine Alternative zu dem Modell: Springender Punkt sei aber die Garantieerklärung für das städtische Kunstmuseum. Auch für Sebastian Haug (CDU) ist der gefundene Finanzierungsweg alternativlos. "Es stimmt uns allerdings nicht enthusiastisch, dass sich das Konzept fast ausschließlich auf die Stadtsparkasse Solingen stützt", betont er während der Sitzung im Klingenmuseum. Sein Fazit: "Wir sind noch lange nicht über den Berg. Aber es ist der erste Schritt."

Höchst kritisch äußert sich unterdessen Iris Preuß-Buchholz, schulpolitische Sprecherin der SPD und Landtagsabgeordnete, in einer gestrigen Erklärung über den anvisierten Weg, Mittel aus der Sparkassen-Ausschüttung für bedürftige Schulkinder in die Kulturstiftung umzuschichten. "Das Kunstmuseum und eine so wichtige soziale Einrichtung wie den Verein ,Tischlein deck dich' gegeneinander auszuspielen, ist beschämend." Das sei nicht akzeptabel.

(RP)
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