Solingen Kürzungen bei Vereinen wohl unumgänglich

Solingen · Der neue Erlass des Innenministeriums von Anfang März wird die Stadt Solingen wohl härter treffen als erwartet. "Die Schließung der Seniorenbegegnungsstätten ist nicht das Ende der Fahnenstange", kündigte Sozialdezernent Robert Krumbein in der gestrigen Sitzung des Seniorenbeirates an. Bislang sei der Stadtrat davon ausgegangen, dass die Stadt Solingen im Jahr 2013 noch ein geringes Vermögen vorweisen könne. Doch neue Abschreibungsrichtlinien, wonach zum Beispiel öffentliche Gebäude wie Schulen mit jährlich zwei Prozent abgeschrieben werden müssen, könnte dem einen Strich durch die Rechnung machen. "Wenn absehbar ist, dass das städtische Vermögen schon vor 2013 aufgebraucht ist, muss die Stadt alle Mittel zur Konsolidierung ergreifen", erklärte Krumbein. Dann müsse der Rotstift noch stärker als bisher angesetzt werden. "Und dann werden wir den freiwilligen Bereich nicht verschont lassen können." Die bisherige Praxis von Oberbürgermeister Franz Haug, Verbände und Vereine aus den Kürzungen herauszuhalten, sei dann voraussichtlich nicht mehr haltbar. Eine Aussage, die im Seniorenbeirat Sorgen hervorrief. "Man sollte nicht nur bei den Senioren sparen", forderte Wolfgang Marquardt (Linke). Sie hätten sich schließlich schon einsichtig gezeigt, einige der bisherigen Begegnungsstätten zu schließen. "Jetzt werden durch die Kürzungen nachher die Vereine bestraft, die die Seniorengruppen aufgenommen und ihnen Ersatzräume zur Verfügung gestellt haben.

Eine gute Nachricht hatte Robert Krumbein dennoch: "Vor der Kommunalwahl, die voraussichtlich am 30. August stattfindet, wird vermutlich niemand darüber diskutieren wollen." Daher würden mögliche Kürzungen wohl erst im nächsten Jahr zum Tragen kommen.

(RP)
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