Ausstellung in der Galerie SK Einblick in unterschiedliche künstlerische Positionen
Solingen · Die Galerie SK zeigt eine Ausstellung der Kunstgruppe „einBlick“ , die am Sonntag mit einer Performance von Scarlett Schauerte eröffnet wird.
Die Kunstgruppe „einBlick“ ist keine Künstlergruppe im traditionellen Sinne. Die Künstler bearbeiten kein gemeinsames künstlerisches Themengebiet, sondern akzentuieren die individuellen Positionen ihrer unterschiedlichen Arbeitsweisen. Zusammengefunden haben sich Siegbert Altmiks, Beate Gärtner, Ute Rabente und Melanie Tilkow an der HBK Essen, um gemeinsam Ausstellungen zu organisieren. Wie interessant und abwechslungsreich eine facettenreiche Präsentation von Malerei, Plastik, Fotografie, Installation und Performance sein kann, ist ab Sonntag in der Galerie SK im Südpark zu erleben. Eröffnung ist um 12 Uhr.
Zur Vernissage zeigt Scarlett Schauerte als Gastkünstlerin eine interdisziplinäre Performance mit dem Titel „Sign“. Eine monumentale weiße Papierform aus mehrfach vernähten Papieren als skulpturales Element wird durch Gestik und Bewegung animiert und mit gestischen Farb- und akustischen Klangspuren „beschrieben“.
Eine ganz andere Form der Herausforderung und Prägung findet der Besucher bei Beate Gärtner. Die eher konzeptionell arbeitende Künstlerin ergründet in ihrer Werkgruppe zum Thema „Zwischen den Koordinaten“ allgegenwärtige digitale Phänomene. Die ständige Produktion von Datensätzen bei Navigationssystemen inspirierte sie, ihren Weg zu ihrem Essener Atelier künstlerisch zu untersuchen, indem sie die Strecke mit dem analogen Stadtplan, den geografischen Höhenlinien und den GPS Daten veranschaulicht. Unterschiedliche Navigationen waren Ausgangspunkt für weitere Arbeiten. Sie gestaltet nach eigenen Regeln konzipierte Räume wie das fragil gespannte Fadengespinst in einem Plexiglaskubuss. Auch winzige Datencodes aus dem Internet holt Gärtner durch Monumentalisierung, Ausschärfung durch Verpixelung und Materialisierung in gelasertem Stahlblech ins Leben bzw. an die Galeriewand zurück.
Die in Solingen lebende Bildhauerin Ute Rabente interessiert die Materialität von Alltagsgegenständen und Weggeworfenem. Schwarze Fahrradschläuche mit einfügten Plastikmüllfragmenten verweisen neben symbolischen Konnotationen auf menschlichen Fortschritt und die aktuelle Umweltproblematik. Rabentes intensiver Bezug zur Natur findet auch in ihren filigranen Foto-Arbeiten einen überzeugenden Ausdruck. Der Abdruck einer gegen eine Glasscheibe geflogenen Taube ist erst auf den zweiten Blick erkennbar, dann aber intensiviert sich das Hervortreten und Verschwinden der konkreten Form. Werden und Vergehen werden spürbar.
Die Malerin Melanie Tilkow will die Aura einer Situation oder eines Augenblicks, sichtbar machen. Ihre Porträts in Acryl und Öl zeigen stille, in sich gekehrte Figuren, teils in räumlichen Kompositionen, teils auf monochromem Hintergrund.
Siegbert Altmiks Arbeiten aus Stoff sind gefaltet, gequetscht, dicht an dicht verschnürte Bündel. Arrangiert auf sockelartigen Gestellen sind sie teils mit Farbfeldern kombiniert oder mit Farbe getränkt und entwickeln in ihrer Unscheinbarkeit eine zwingende Präsenz.